Ich geh mit Frau Wagenknecht spazieren.

Sofern Oskar nichts dagegen hat. Aber vielleicht kommt er ja mit. Oskar ist ja geimpft, aber genau wie seine Frau gegen eine Impfpflicht. Das sind ja nun mal Linke, da ist man dann unter keinerlei Verdacht.

Aber was machen wir, wenn plötzlich Frau Weidel um die Ecke kommt und sich anschließt oder gar Erika Steinbach, die Dreifachgeimpfte, die aber auch gegen eine Impfpflicht ist? Müssen wir dann so tun, als würden wir die nicht sehen, weil sie von der Schwefelpartei sind?

Und was machen wir, wenn Herr Kubicki auftaucht? Dürfen wir als Linke Neoliberale überhaupt mitmarschieren lassen?

Ja, wir dürfen, denn es geht um die Sache an sich, nicht um Parteipolitik. Und natürlich gehen wir nicht mit Kubicki, Weidel oder Wagenknecht spazieren, daß war nur ein Beispiel zur Verdeutlichung, sondern mit Kurt, Helga und Carsten, aber die wählen auch nicht alle die gleiche Partei. Die frag ich nicht mal, was sie gewählt haben.

Was ich sagen will: Wer Regeln aufstellen will, wer mit wem demonstrieren gehen darf, der hat nichts anderes vor als Spaltung.

Spaltung ist immer gut, für die, die bereits Oben sitzen und wenn man die Menschen vereinzeln will. Einzelne können nämlich wenig ändern. Schließen sich Einzelne aber zusammen, können sie viel verändern.

Und das darf auf keinen Fall passieren. Das ist der einzige Grund für diese ganze Gehnichtmitnazisspazieren-Propaganda. Wer sich davon einspannen lässt, der ist schon in die Bedeutungslosigkeit abgerutscht. Andere bestimmen über ihn.