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215 Beiträge seit 25.12.2021

Deutlicher Widerspruch, meine Erfahrungen

Also die Überschrift ist wirklich unmöglich. Ich mag diesen Alarmismus gar nicht. Anderen Textstellen möchte ich klar widersprechen. Im folgenden meine Erfahrungen.

Unter https://drive.proton.me/urls/XF1JX6YTWM#7e8iHoVwH1ZN habe ich mal ein paar Clips zum Anschauen eingestellt.

In meiner Mietwohnung im oberen Stockwerk eines Mietshauses habe ich auf einer Fensterbank auf der Westseite (Richtung Sonnenuntergang) vor Jahren eine kleine Futterstelle für Vögel eingerichtet.

Es dauerte nicht lange, bis sich nicht nur Rabenkrähen, sondern auch Wespen einfanden. Beide stehen unheimlich auf Weintrauben, wobei sich die Krähen äusserst vorsichtig und misstrauisch nähern. Es hat sich herausgestellt, dass es den Wespen hilft, die Schale von Weintrauben oder Äpfeln als Starthilfe anzuschneiden.

Kurz vor der Futterquelle vollführen die Wespen eine Art horizontalen Pendelflug, um sich zu orientieren. Ist die Futterquelle etabliert, wird die Quelle sehr zielstrebig direkt angeflogen.

Wenn ich die Tiere beobachte, ist meine Nase oft nur 30cm von dem Gewusel entfernt. Selten fliegt dann eine Wespe mein Gesicht an. Aber wenn, nehme ich mich zurück und verscheuche sie, wenn es nicht anders geht, indem ich sie mit der Hand vorsichtig wegwedel oder kurz kräftig anpuste. Ausser dem Wegwedeln mit den Händen hat sich auch das kurze Anpusten bewährt. Das mit dem ausgeatmeten Kohlendioxid kann ich nicht nachvollziehen. Ob Wegwedeln oder Anpusten, dass Wespen dadurch aggresiv werden habe ich noch nie beobachtet. Ich wurde auch noch nie gestochen.

Natürlich wehren sie sich, wenn sie versehentlich eingeklemmt werden. Das würde wohl jeder tun. Die Tipps dazu kann ich bestätigen. Das Abdecken von Speisen und Getränken schützt aber nicht nur den Menschen, sondern auch davor, dass Tiere im Kaffee ersaufen. Es hilft also auch den Tieren.

Wenn sich ein Tier einmal leblos in Flüssigkeitsresten von Getränken findet, diese bitte nicht ins Kloh entsorgen, sondern irgendwo im Freien oder auf der Fensterbank mit einem Löffel oa. aussetzen. Denn die Kerbtiere sind unglaublich widerstandsfähig und oft fangen sie wieder an, sich zu bewegen und zu erholen. Zum Lösen von Anhaftungen habe ich schon erfolgreich das Besprühen mit Wasser ausprobiert.

Wespen handeln instinktgesteuert und sind i.d.Regel auf Futtersuche. Sie verschwinden auch wieder, wenn sie nichts finden. Das gilt übrigens auch für andere Brummer, die sich mal ins Zimmer verirren. Ich lasse also die Fenster auf, anstatt sie zu vergittern. So finden sie auch wieder raus. Viele Insekten orientieren sich an der Sonne. Ich lasse also zur Dämmerung die Westfenster auf und die Tagesbesucher, die sich mal verirrt haben, sind wieder weg. Mücken kommen nur sehr selten vorbei. Diese wenigen muss ich leider eliminieren.

Meine Wespen stören sich auch überhaupt nicht an Regen. Erst bei sehr starkem Regen und kühlen Temperaturen kommen weniger zur Futterquelle. Je kühler es ist, desto mehr pumpen sie als Wechselwarme mit dem Hinterkörper.
Selbst wenn die Futterquelle längere Zeit nicht befüllt wird und versiegt, kommen immer wieder "Späher", wie ich sie nenne, vorbei um nachzuschauen.

Ich beobachte und vermute, dass Wespen eine gewisse Intelligenz haben. Denn wenn sie meine Futterquelle erstmal kennen und mitbekommen, dass die grosse Hand, die da manchmal vorsichtig hinlangt, keine Gefahr ist sondern Futter bringt, bleiben sie ruhig und fliegen nicht panikartig weg. Wenn ich mal mit den Fingern eine halbe Weintraube hinlege, wird diese schon während meiner Bewegung von einigen Exemplaren angeflogen. Meine Finger sind uninteressant, von Aggressivität keine Spur. Nur Gier auf Futter.

Das war mein eindeutiger empirischer Befund. Ich finde es faszinierend, die Tiere mit ihrem Fleiss und Ausdauer zu beobachten, siehe Clips. Hätte ich Enkel, würde ich sie an das Thema heranführen.

Die effektheischenden Formulierungen im Artikel würde ein Biologe/Ethologe wohl nicht verwenden. Über die guten und richtigen Informationen liegt dadurch ein Schatten. Sehr schade.

MfG

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