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  • Eugen Enning

113 Beiträge seit 22.02.2024

Re: Kriegsgründe

hdwinkel schrieb am 22.03.2024 14:44:

Die Feststellung des Autors ist definitiv richtig, dass sich der Westen entscheiden muss, ob er diesen Krieg führen will oder halt nicht.

Um diese Entscheidung zu erleichtern, sollte man sich über die Kriegsziele und -gründe im Klaren sein und nicht irgendwelchen Spekulationen folgen.

...

Was sind jetzt die Kriegsgründe?

Zumindest was die Furcht eines Überfalls durch die Nato anbelangt, existierte die in Russland nicht wirklich.

Was bleibt dann noch?

Richtig, Nationalismus.

Ich selbst halte den Ukrainekrieg für einen späten Abkömmling der sowjetischen Erbfolgekriege, wie es sie in verschiedenen Randgegenden der Sowjetunion mal mit mal ohne Russen mehrfach gegeben hat. Weil die Nachfolgestaaten der SU damals einfach administrative Grenzen übernommen hatten, die in großen Teilen der Bevölkerung nicht akzeptiert waren.
...

Das gemeinsame Muster ist, dass die neuen Nationen Nationbuilding auf Kosten ihrer Minderheiten betrieben haben und immer noch treiben. Also mehr Nationalismus als Freiheit und Demokratie.

Die Ukraine ist jetzt die Fortsetzung dieses Prozesses um die 'richtige' ukrainische Geschichte.
Es ist kein Zufall sondern tatsächlicher Mit-Grund für den jetzigen Krieg, dass westliche Ukrainer unter der Flagge Banderas 2014 die Ostukraine entrussifizieren wollten.
Nur dass sie mit Russland einen ebenso nationalistischen Gegner mit viel mehr Ressourcen vorfanden.

Und die entscheidende Frage für uns: Wollen wir uns an diesem Erbfolgekrieg beteiligen?
Ich will das eigentlich nicht.
Aber wer bin ich schon, ich lehne ja ohnehin die allermeisten Kriege ab.

Iwan der Schreckliche soll gesagt haben, seine Aufgabe sei "das Einsammeln der russischen Erde".

Heutzutage nennt man das - wie Sie richtig feststellen - Nationalismus.

In Bezug auf Putin ist festzustellen, dass für ihn gilt:

Da, wo Russen leben, da ist Russland.

Millionen von Russen seien durch den Zerfall der Sowjetunion heimatlos geworden.

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