Genau wie heute: weil sie gewählt wurden. 1932 wurde die NSDAP mit weitem Abstand stärkste Partei, ohne allerdings alleine die Regierung bilden zu können. Die konservativen und nationalen Parteien gingen eine Koalition mit ihnen ein, weil sie meinten sie kontrollieren ("einrahmen") und endlich "nach rechts" regieren zu können, wie von Hindenburg gefordert. Die vorhergehende Demontage der demokratischen Ordnung hatten Kommunisten, Nazis und Nationalisten gemeinsam betrieben. Am Ende waren SPD und Zentrum zu schwach, um die Weimarer Demokratie noch retten zu können.
In einem Kommentar der "Frankfurter Zeitung" zu den vorletzten Wahlen der untergehenden Weimarer Republik, bei der die NSDAP von einer Splitterpartei zur zweitstärksten Kraft aufstieg, war 1930 zu lesen:
"Erbitterungs-Wahlen also, in denen eine aus vielen Quellen gespeiste Stimmung, durch eine wilde Verhetzung aufgewühlt, sich in radikalen Stimmzetteln entlud“.
Das klingt doch irgendwie vertraut.