Meine persönliche Wahrnehmung ist, dass die Berichterstattung der Presse und die Aussagen der Politiker relativ ausgewogen sind - relativ im Vergleich zu anderen „wer nicht für uns ist, ist gegen uns“-Themen. Die Kollektivbestrafungen etc. pp. werden auch in Teilen der Mainstreampresse kritisch gesehen, was für Israelthemen ja eher unüblich ist, galt da doch bisher „Kritik an Israel = Antisemitismus“. Den im Text geäußerten Vorwurf kann ich insofern nicht nachvollziehen.
Das Grundproblem der ganzen Situation jedoch ist, dass Israel mittlerweile in einer Position ist, in der es im Grunde nur noch eine Auswahl von verschieden schlechten Optionen gibt. Eine Besetzung des Gaza-Streifens ist schlecht, keine Bodenoffensive ist auch schlecht, eine hypothetische Zweistaatenlösung unter Räumung der Siedlungen ist innenpolitisch nicht denkbar und würde sowieso das Problem vermutlich nicht lösen. Innenpolitisch ist man ohnehin radikaler geworden, wenn man sich eine radikale Wählerschaft pflegt, dann will die eben auch irgendwann, dass man liefert.