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74 Beiträge seit 08.10.2023

ein bemerkenswerter militärischer und politischer "Erfolg"

das ist nicht nur ein militärischer Erfolg, der in den entsprechend interessierten Kreise gefeiert wird.

Es ist auch politischer "Erfolg", wenn man das so nennen will, wenn sich eine Gruppe Kämpfer, die unbedingt einen Staat gründen will, sich eine kurze Zeit behaupten kann, wie ein Staat - auch wenn es nur für ein paar Stunden ist.

Manch einer hat sich gefragt, was die Hamas damit erreichen wollte. In der Tat ist es aber so, dass der Angriff nicht das Mittel war, etwas damit zu erreichen, sondern selber schon der Zweck. In diesem kurzen Akt der Gewalt beweist sich die Hamas als Macht, die dem überlegenen Gegner durchaus massiven Schaden zufügen kann. Zwar (noch) ohne wirklichen Staat, aber mit Gewaltmitteln wie ein Staat ausgestattet, agiert sie für (sehr) kurze Zeit auf Augenhöhe mit Israel und nötigt diesen Staat zur militärischen Reaktion. Und auch das ist eine Art "Erfolg", wenn auch ein ganz besonders zynischer. Israel sieht sich herausgefordert, und die Hamas verbucht das Erfolg, Israel herausgefordert zu haben - egal, wie viele Menschenleben das auf der eigenen Seite fordert.
Anders ausgedrückt: die Hamas beweist sich so als Macht, mit der man rechnen muss, auf die man reagieren muss. Auch wenn dabei nichts weiter herauskommt, als viele, viele Tote und viel Zerstörung.

Dieser Zynismus ist keine Besonderheit der Hamas, sondern liegt in der Natur des Staates, dem seine Souveränität über alles geht. Die Ukraine opfert z.B. lieber Hunderttausende Menschen um ein völlig zerstörtes und verseuchtes Land zurück zu erobern. Die Hoheit über Land und Leute ist wichtiger, das die Leute und das man mit dem Land was anfangen kann. Wer das zynisch findet: es ist nicht mein Zynismus.

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