Hempel schrieb am 13.03.2023 01:12:
kann nicht sein schrieb am 12.03.2023 19:46:
Das nationale Geld ist der Sache nach Kredit. Das will ich hier nicht weiter ausführen, kann es aber bei Interesse durchaus nachreichen.
Ich bitte darum.
Geld ist Zugriffsmittel und Zugriffsmacht auf jedweden Reichtum. Als das allgemeine Äquivalent misst es den sachlichen Reichtum und drückt ihn in Geld aus, nominiert in der jeweiligen Einheit (Dollar, Euro, Yuan, Rubel, ...).
Geld ist aber auch der fertige Reichtum, also der Reichtum, auf den es in kapitalistischen Gesellschaften ankommt. Unternehmen produzieren Waren, um Geld zu erwirtschaften, welches sie dann wieder einsetzen, um erneut zu produzieren, usw.. Es ist ein beständiger Kreislauf, der Geld vermehren soll.
Die verschiedenen Geldfunktionen können auch durch Geldersatz geleistet werden, z.B. durch ein Zahlungsversprechen, bei dem beim Warentausch der Händewechsel von Geld und Ware zeitlich auseinanderfällt. Das ist die einfachste Form des Kredits: der Wechsel. Der Käufer gibt ein Zahlungsversprechen aus (den Wechsel), und bekommt die Ware, muss den Wechsel aber zum Fälligkeitstag einlösen.
Früher war die Geldware ein Edelmetall (Gold, Silber), also selber ein Produkt, dass aufwändig hergestellt werden musste, also werthaltig ist. Der Geldwert der Münze bestimmte sich durch das Metall und dessen Gewicht. Mit der Scheidemünze wurde das Verhältnis geändert, der Münzaufdruck und der Wertgehalt schieden sich von einander.
Die Banknote ist bedrucktes Papier, und ist eine freie Entscheidung, welchen Wert man drauf druckt. Werthaltig ist die Banknote nicht, deswegen gab es lange Zeit eine Golddeckung und auf frühen Banknoten stand auch der Hinweis, dass dem Überbringer X Pfund Sterling (Silber) auszuhändigen sei.
Banknoten waren also eine Anweisung auf Geld, aber selber keines. Sie konnten aber trotzdem Geldfunktionen verrichten, weil man darauf vertraute (Kredit lat. Vertrauen), dass sie jederzeit gegen Geld eingetauscht werden können.
Die Staatsbanknote hat das System perfektioniert.
Auch das ist nur ein sehr kurzer Überblick. Wenn Sie sich für weitergehende Informationen interessieren, kann ich Ihnen ein Buch empfehlen: https://de.gegenstandpunkt.com/publikationen/buchangebot/geld