Das nationale Geld ist der Sache nach Kredit. Das will ich hier nicht weiter ausführen, kann es aber bei Interesse durchaus nachreichen. Hier soll erstmal der Hinweis reichen, dass das nationale Geld qua staatlicher Verfügung Geld ist, aber außerhalb der Landesgrenzen prinzipiell ein wertlose Zettel.
Währung nennt man den Nationalkredit (das nationale Geld), wenn er die Landesgrenzen überschreitet, und sich ins Verhältnis mit anderen Geldern setzt. Dass man heutzutage mit Dollar, Euro, Yuan etc. auch in anderen Staaten einkaufen kann, muss erst einmal hergestellt werden. Der Konvertibilität einer Währung ist staatlicher Akt. Das Austauschverhältnis ist manchmal staatlich festgelegt, manchmal den Märkten überlassen.
An den Finanzmärkten werden Währungen gehandelt. Banken und andere Dienstleister kaufen und verkaufen Währungen nach Maßgabe von Angebot und Nachfrage. Hier entstehen die Wechselkurse.
Händler, die im Euro Raum Waren oder Dienstleistungen einkaufen wollen, brauchen dafür ein taugliches Zahlungsmittel: in der Regel wird in Euro bezahlt. je mehr Geschäft im Euro Raum abgewickelt wird, desto mehr wird der Euro nachgefragt, desto mehr wird der Euro zu einer Weltwährung. Oder anders gesagt, der Umfang, in dem einen Währung gehandelt wird, ist enorm wichtig.
Die Finanzmacht eines Staates speist sich aus der Wichtigkeit seiner Währung für den Rest der Welt. Der Dollar ist das Weltgeld, alle Welt fragt den Dollar nach, weil sehr viel Geschäft in Dollar abgerechnet wird. Anders gesagt: der Dollar ist unmittelbar Geld. Er hat zwar auch einen Wechselkurs, und man kann mit einem Dollar mehr oder weniger kaufen, aber er ist Geld, also Zugriffsmittel. Wer über Dollar verfügt, kann im Prinzip überall einkaufen.
Das der Dollar (noch) das Weltgeld ist, erlaubt es den USA im Prinzip unbegrenzt Kredit aufzunehmen. Sie schöpfen zwar auch - wie jeder andere Staat auch - Kredit, im Unterschied zu anderen Währungen steht beim Dollar aber (bislang) außer Frage, dass er Geld ist - und nicht bloße Schulden repräsentiert.
Dieser Ausnahmestatus des Dollars wird allerdings von verschiedenen Seiten untergraben.
Zum einen rechnen mehr und mehr Staaten nicht mehr Dollar ab. Das Handelsvolumen des Dollar sinkt also. Andere Währungen werden stärker nachgefragt, bekommen so also mehr Geldqualität.
Aber es ist nicht nur das abnehmende Volumen, es ist der politische Vorbehalt, den die USA selber in die Welt setzen. Mit Sanktionen, mit dem Sperren von Dollar Vermögen etc. nehmen sie dem Dollar seine Geldqualität.