Stasi schrieb am 03.09.2023 09:54:
Warum genau dieser Zeitraum?
Disclaimer: Nein, das ist keine Leugnung des Klimawandels, sondern das ist das akute in Zweifel ziehen der behaupteten Intensität dieses Wandels! Würde das mit der hier dargestellten Geschwindigkeit passieren, brauchen wir uns keine Gedanken mehr über 2050 machen, denn dieses Jahr erreicht die Menschheit dann überhaupt nicht mehr.
Servus @Stasi!
Ich verstehe Ihre Skepsis bezüglich der meteorologischen Daten. Willkommen im Club der Meteorologen.
Ich habe in theoretischer Physik mein Diplom gemacht und dann in Meteorologie promoviert. Es war für mich sehr schwer von der reinen klaren Theorie in die Abgründe der angewandten Physik der Atmosphäre zu wechseln. Noch heute habe ich erbitterte Debatten mit meiner Frau (Echte promovierte Meteorologin) über die Validität Ihrer Mathematik in der Datenauswertung.
Trotzdem habe ich einen hohen Respekt vor der Meteorologie. Physik ist einfach: Sperre das zu beobachtende in Ultrahochvakuum und lasse nur die Störungen zu, die Du zu messen beabsichtigst. Meteorologie: Messe in einer sich permanent ändernden Umgebung nur wenige Parameter des Ganzen und bekomme wenigstens irgendwas raus.
Für die Meteorologie hat der Spruch von Einstein, obwohl für viel kleiner Skalen geprägt massive Strahlkraft: "Gott würfelt nicht".
Die Meteorologie hat von Anfang an (1755 Zerstörung von Lissabon) nach Regelmäßigkeiten im Wetter /Klima gesucht und diese auch gefunden. Luft und Meeres-Strömungen wurden gefunden, kartiert und deren Ursachen nach und nach zu physikalischen Modellen, welche unsere Erde beschreiben.
Parallel dazu wurde ein verteiltes Messsystem aufgebaut, welches Wetter-Daten sammelt. Dieses wurde dann erweitert um Satelliten-Messungen.
All diese Daten zusammen sind nötig, damit wir unsere Welt verstehen können. Natürlich haben wir nur an etwa 300 Stellen in der BRD echte Regenmesser. Aber wir haben Radars, welche Regentropfen (oder zumindest deren Dichte) großräumig und recht genau messen können.
Die Radars und deren Messungen werden mit denen der Regenmesser verglichen und dienen der Kallibrierung der Radars.
Unser meteorologisches Weltbild ist also eine komplexe Simulation, welche mit Meßdaten angereichert wird.
Dieses Weltbild ist nicht perfekt, aber das beste was wir haben.
Z.B. die durch die durch Corona aufgefallenen Transatlantik-Flüge haben durch das Fehlen deren Sensor-Daten zu einer schlechteren Wettervorhersage geführt. Ja, genau das haben sich Wissenschaftler angeschaut.
Beste Grüße
Dr. Volker Jaenisch