Fenichel schrieb am 07.02.2024 11:25:
In der ARD kam vor geraumer Zeit einmal eine Dokufiktion, die der Explosion der Raumfähre nachging. Übertriebener Spareifer bei der Jagd nach Effizienz war einer der Gründe, wie ich mich erinnere.
Im Prinzip trifft es das ja auch. Dank der unsinnigen politischen Anforderungen an das Konzept und der Art der Entwicklung (Cost Plus Verträge für die beteiligten Unternehmen) sind die Kosten extrem ausgeufert. Im Nachhinein hat man dann versucht im Betrieb die Kosten zu optimieren während man aber bei jedem Start mit Besatzung flog.
Gerade Starship zeigt in so vielen Belangen auf wie man so ein Projekt sinnvoll angeht, ja eigentlich schon die Falcon-Raketen und Dragon-Kapseln. Man perfektioniert die Fähigkeiten bei der Beförderung von Fracht. Daneben entwickelt man "hardware rich" und kann entsprechend viel und vielfältig testen.
Wie sehr diese alten und eigentlich unsinnigen Entwicklungsstrategien die öffentliche Wahrnehmung geprägt haben zeigen die Reaktionen auf die Tests von Starship. Man ist entsetzt, dass man dort einen Prototypen vor erreichen aller möglichen Ziele verloren hat. Die größte Rakete aller Zeiten ist explodiert. Das muss ein katastrophaler Rückschlag für das Projekt sein.
Ist es aber nicht, weil man bereits mehrere weitere Prototypen nahezu einsatzfertig hat. Genau das ist der Zweck dieser Versuche. Idealerweise will man Lösungen validieren, aber zumindest ebenso wertvoll ist es Fehler des Konzepts frühzeitig offenzulegen. Aus meiner Sicht der einzige Weg ein ausgereiftes, nachhaltig finanzierbares Transportmittel zu erhalten und sich dabei sehr nahe am technisch möglichen Optimum zu bewegen.