Diese beunruhigende Nachricht - ausgerechnet nach dem Widerruf des FBI-Kronzeugen - brachte heute der Spiegel und ein paar Stunden später auch RTdeutsch.
Der Spiegel-Artikel weist dabei nochmals auf die Entlarvung des FBI-Kronzeugen im Stundin-Interview und auf die erneuten Proteste zur Freilassung von Assange in Deutschland hin.
https://www.spiegel.de/ausland/julian-assange-britisches-gericht-laesst-berufung-gegen-abgelehnte-auslieferung-zu-a-9618727a-0d9e-4a15-aa5c-150a55dbcc9c
Hier im Forum ist zig-mal behauptet worden, die MSM hätten den Widerruf des FBI-Zeugen nicht gebracht.
Fakt ist, dass die MSM und auch Lokalmedien das schon ein paar Tage VOR Telepolis gebracht hatten, einige mit Extra-Artikel, andere anlässlich des 50. Geburtstags von Assange.
Als ich dazu eine Link-Liste postete, kamen Einwände à lá "Seh ich aba nich auf mein Handy" - Klar, im aktuellen Newsfeed sind diese Artikel bereits veraltet, da stehen sie nicht mehr zuoberst.
Man hätte sie via Google in Sekundenschnelle finden können, doch diese paar Sekunden haben die meisten Telepolis-Foristen offensichtlich nicht übrig, denn sie brauchen ihre Zeit für kollektive Empörungsorgien, die durch Fakten nicht gestört werden dürfen.
Es gibt mehr als genug Gründe für Empörung über die MSM, aber wenn man dabei leicht widerlegbare Falschbehauptungen aufstellt und auf ihnen trotz Widerlegung stur beharrt, wird es lächerlich und schadet der guten Sache.
Traurig wurde es gestern, als die lächerliche Falschannahme, Slavoj Zizek's Artikel wäre gegen Assange gerichtet, weil in seiner ironischen Überschrift "Sex" vorkam, mit der LÜGE, dass die dazu von mir zitierten ersten Sätze seines Artikels wegen der Paywall nicht lesbar wären (diese ersten Sätze waren natürlich nicht hinter der Paywall), gerechtfertigt wurde und für diese Lüge aus dem Forum "Grün" kam.
Mir geht es keinesfalls darum, die MSM und ausgerechnet den Spiegel (aus meiner Sicht nicht nur "Bildzeitung für Lehrer", sondern transatlantisches Hetzblatt) zu beschönigen.
Es geht mir darum, dass notorische Falschbehauptungen die eigene Sache unglaubwürdig machen.
Besser wäre es, die tatsächlichen Taktiken dieser Medien zu erkennen, die (leider) wesentlich subtiler sind und u. a. aus Empörungsmanagement bestehen.
PS:
Es wäre schade, wenn aus den Telepolis-Foren zu manchen Themen faktenresistente Echokammern werden würden, in denen ohne Hinterfragung alles geglaubt wird, was dem eigenen Schwarz-Weiß-Denken vermeintliche Bestätigung verschafft.
Damit dient man dem Ziel, alle Widersacher des Imperiums als "Spinner in Filterblasen" auszugrenzen, in perfekter Weise.
Man grenzt sich selbst aus - vorauseilender Gehorsam?
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (07.07.2021 22:15).