Bei den Verhandlungen gab es aber noch offene Fragen, nämlich der territoriale Streit und die fehlenden Sicherheitsgarantien [1].
Russland war nicht bereit, auf die eroberten Gebiete zu verzichten.
Die Ukraine sollte auf Gebiete und NATO-Mitgliedschaft verzichten.
Russland bot als Eigenleistung an, auf die Tötung Selenskys zu verzichten, was Bennett als Verzicht auf die Denazifizierung (falsch) interpretierte [2].
Man könnte das auch Verhöhnung und Erniedrigung durch Russland nennen.
Ein Räuber will die Beute behalten und bietet als Gegenleistung an, das Opfer nicht zu erschießen.
Der Räuber verspricht aber nicht, das Opfer künftig nicht mehr zu überfallen und die Polizei will auch keine Sicherheitsgarantien abgeben.
Statt dessen begeht der Räuber auch noch während der Verhandlungen ein Massaker an der Familie des Opfers (Bucha).
Jeffrey Sachs wundert sich jetzt, dass die Verhandlungen nicht erfolgreich beendet wurden und der Westen sei Schuld?
Jeffrey Sachs hat auch immern och nicht die Motivation von Putin verstanden:
- Rückeroberung der "historischen Gebiete" Russlands (russisches Kaiserreich 1914 und Sowjetunion 1989).
- Rückabwicklung der NATO-Osterweiterung auf den Stand vor 1997 (also Kriegserklärung an NATO)
- neue Weltordnung zum Nachteil der USA (also Kriegserklärung an USA)
...und um das alles zu erreichen bietet Putin als Gegenleistung an, Selenski nicht zu töten.
Welcher Trottel soll so einem Deal denn zustimmen?
Tatsächlich wollte Putin gar nicht ernsthaft verhandeln, sondern das war nur Show für die Naiven.
Putin zieht aus dieser Erniedrigung seines Gegenübers einen Extra-Kick für sein Ego.
[1]
Allerdings seien die wirklich komplizierten Themen damit nicht geklärt worden. "Die komplizierteste Sache war die territoriale Frage, der Donbass, die Krim, der Korridor in Mariupol", sagt Bennett. Hinzu käme, dass die Ukraine auf Sicherheitsgarantien von den USA und weiteren westlichen Staaten gepocht habe, im Fall eines russischen Verstoßes gegen die Waffenruhe.
https://www.tagesschau.de/faktenfinder/ukraine-russland-frieden-101.html
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[2]
Bennett said that both sides agreed to major concessions during his mediation effort. For the Russian side, he said they dropped “denazification” as a requirement for a ceasefire. Bennett defined “denazification” as the removal of Zelensky. During his meeting in Moscow with Putin, Bennett said the Russian leader guaranteed that he wouldn’t try to kill Zelensky.
The other concession Russia made, according to Bennett, is that it wouldn’t seek the disarmament of Ukraine. For the Ukrainian side, Zelensky “renounced” that he would seek NATO membership, which Bennett said was the “reason” for Russia’s invasion.
https://mronline.org/2023/02/07/former-israeli-pm-bennett-says-u-s-blocked-his-attempts-at-a-russia-ukraine-peace-deal/
(diese Quelle hat Jeffrey Sachs selber verlinkt, zieht aber andere bzw falsche Schlüsse)
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Telepolis-Artikel:
Im März 2022 erklärte die Ukraine, dass sie auf der Grundlage von Neutralität verhandeln würde. Der Krieg schien tatsächlich kurz vor dem Ende zu stehen. Sowohl ukrainische und russische Offizielle als auch die türkischen Vermittler gaben positive Erklärungen ab.