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  • 1FC

mehr als 1000 Beiträge seit 02.02.2011

Leute! Die Sowjetunion gibt es nicht mehr!

Warum wird eigentlich ständig und überall so getan als würde es hier nicht um Russland sondern um die Sowjetunion gehen? Denn das ist eigentlich der sog. Narrativ der vermittelt wird. Nur gibt es die nicht mehr! Ist so, Punkt!
Es geht schlicht und einfach „nur“ um Russland! Deswegen sind sämtlich vermeintlichen geschichtlichen „Vorbedingungen“ falsch! Simple as that…

1. Die angebliche, auf jeden Fall aber nirgendwo nachvollziehbar fixierte Zusage (1990) Genschers an Gorbatschow, also den Präsidenten der damals noch existierenden Sowjetunion, die NATO werde sich nach der deutschen Einigung nicht nach „Osten“ erweitern, wird heute schäbig für dieses jämmerliche russische Opfernarrativ mißbraucht. Äußerst dämlich.

Erstaunlich übrigens, daß einem deutschen Außenminister überhaupt die Kompetenz und Befugnis zugeschrieben wird über die Zukunft anderer Länder zu verfügen.

2. Die Sowjetunion, ich kenne sie noch als man UdSSR sagte, gibt es auch aus dem ganz einfachen Grund nicht mehr, weil sich im Dezember 1991 die Präsidenten Russlands, der Ukraine und Weißrusslands in Minsk auf die Auflösung der Sowjetunion geeinigt hatten. Diese Vereinbarung der 3 grossen Sowjetrepubliken versetzten Gorbatschows letzten Versuch die UdSSR noch irgendwie zu retten den finalen Todesstoß. So war es letztens Endes Russlands Präsident Boris Jelzin, der das Ende der UdSSR herbeiführte. Am 26. Dezember 1991 war der weltgrößte sozialistische Staat Geschichte - der kalte Krieg war VORBEI!
Auch wenn das heute ein Teil der Linken und auch ein Teil der AFD doof finden und Wladimir Putin es einfach nicht wahrhaben möchte und es für IHN sogar die größte „geopolitische Katastrophe des 20. Jahrhunderts“ darstellt bleibt es Fakt.
Es kann und muss uns allen anderen also scheißegal sein was diese Personen, inkl. Herr Sachs ganz offensichtlich vermissen.
Es kann und muss uns gleichzeitig auch scheißegal sein was ein Herr Putin für seine Nachbarschaft wünscht - ich kann mir meinen Nachbarn ja auch nicht aussuchen. Putin und Russland müssen stattdessen so gesehen werden wie sie aktuell sind: Brutale Kriegstreiber!

DAS ALLES wird stets beim „aber der Westen“-Gelabere vergessen und stets durch wehleidige Pro-Russland Verblendungen verdreht.

3. Die UdSSR wurde von Russland zerstört! In der entscheidenden Weichenstellung 1991 war für Russlands Präsident die Souveränität der Ukraine außer Frage! Das ist Fakt!

4. Gegenüber Russland (UNGLEICH Sowjetunion) gab es NIE irgendwelche Versprechen bzgl. Nato. Im Gegenteil, die Nato war sich der Brisanz bewusst und hat lange Zeit auf die kulturellen, wirtschaftlichen, militärischen etc. Verflechtungen Rücksicht genommen. 2008, als es etwas konkreter wurde, hatte die Nato selbst, als unter anderem Deutschland Bedenken anmeldete, das Thema vertagt.

Warum das immer verschleiert wird ist mir ein Rätsel… Pure Blödheit oder Kalkül?

Aus heutiger Sicht kann man sicher sagen daß es 2008 (Bukarest Gipfel, 2. bis 4. April) ein Fehler von ANGELA MERKEL war ihr Veto einzulegen. Wir würden heute vermutlich mit einem Russland deren Präsident nicht Putin hieße friedlich Geschäfte machen.
Wenn man allerdings aus heutiger Sicht bedenkt wer Merkels Berater war (Erich Vad, heutiger Kumpel von Wagenknecht & Co.) und sich dazu auch noch die Abhängigkeiten und Verstrickungen zu der Zeit zwischen D und RUS anschaut
(Z.B. hatten die Vorstandschefs von Siemens im April 2008 in Moskau ihr Partnerschaftsabkommen mit Gazprom bekräftigt), dann kann das natürlich alles Zufall sein, es würde jedoch durchaus auch passen.

4. Daß auf einmal Finnland und Schweden die Funktionalität der NATO angesichts des Überfalls auf die Ukraine anders sehen als Leute wie ein Jeffrey Sachs, müsste doch eigentlich ALLEN zu denken geben.

Fazit: Jeffrey Sachs lebt wie Putin gedanklich anscheinend noch in den 80ern. So lesen sich auch seine Kommentare. Ätzend, langweilig, ermüdend und wenig intelligent. Zudem durchtränkt mit widerlicher Arroganz. Er meint die USA und Russland könnten sich schon irgendwie über die Einflußsphären in Europa einigen. Damit kommt allerdings obiges schwer zu Tragen, denn er (so wie VIELE andere) sind schlicht zu dämlich zu verstehen daß diese Zeiten lange vorbei sind. Dieser Interessenkonflikt von 2 Großen ist Geschichte, der kalte Krieg ist vorbei. Mit groß ist dabei natürlich nicht die Fläche gemeint, sondern die wirtschaftliche Größe. Die USA sind in dem Punkt in der Tat immer noch groß (BIP 23,3 Billionen USD in 2021). Russland dagegen eher klein (1,8 Billionen USD, zum Vergleich Deutschland: 4,3 Billionen USD).

D.h. Jeffrey Sachs hat also immer noch ganz offensichtlich dieses alte Denken im Kopf weshalb es dann auch nicht sonderlich verwundert, daß Jeffrey Sachs und andere im Grunde der Ukraine ausrichten, was sie aber damit eigentlich „der Westen“ (auch) zu tun haben, um den Krieg zu beenden.

Daß aber die einfachste Lösung für das Ende dieses Krieges der Abzug aller russischer Truppen aus dem Gebiet der Ukraine ist, will Sachs wie so viele andere einfach nicht sehen.

Herr Jeffrey Sachs sollte einfach bei seinen Leisten bleiben. Es gibt genug Leute mit gesteigertem Geltungsdrang. Sonst kann Telepolis auch genauso gut Karl Lauterbach zum Thema interviewen.

In diesem Sinne, Baxter

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