Je länger die Krise andauert und je länger man sich die Handlungen
und Kommentare der "Entscheidungsträger" in Wirtschaft und Staat
anhören/lesen muss, umso stärker wird der Drang die
"Systemnormalität" mit Begriffen wie "irre, krank, kindisch,
betrügerisch, verbrecherisch" usw. zu beschreiben, um dem Ärger, der
Wut und der Furcht, die sich auch beim zynischen Systemkritiker
einschleichen, irgendetwas "Heilendes" entgegenzusetzen.
Falsch bleibt diese Diagnose im (!) "System" dennoch - ebenso wie der
Versuch, den als Ungeheuerlichkeit empfundenen Normalvollzug im
Kapitalismus mit Egoismus, Gier u.Ä. zu erfassen.
Normal ist es im Kapitalismus, die Denk- und Handlungsweisen für
notwendig, unausweichlich, vernünftig usw. zu halten, die offenkundig
nicht notwendig, auf keinen Fall unausweichlich und hochgradig
unvernünftig sind. Dieses Offenkundige erschließt sich aber nur dem,
der wenigstens im Ansatz in der Lage ist, nicht in den systemnormalen
(systemimmanenten) Kategorien zu denken.
Im (!) Kapitalismus sind Lügen notwendig, ist Betrug kein Betrug,
sondern Geschicklichkeit, ist soziale Ungleichheit nicht verwerflich,
sondern Voraussetzung, werden Lebensmittel in Massen vernichtet,
obwohl Massen hungern, müssen sich Staaten gegenseitig bedrohen,
damit sie nicht übereinander herfallen, ist Macht kein
gesellschaftliches Mittel zur Erweiterung der Lebensmöglichkeiten
aller, sondern zur Pflege der Privilegien weniger, ist Kapital nicht
das Mittel zur gesellschaftlichen Produktion, sondern ist sich selbst
der Zweck zur Vermehrung, wird nicht die Verteilung und der Verbrauch
von nützlichen Gegenständen und Dienstleistungen angestrebt, sondern
der Tausch von abstrakten Werten usw. usw.
Die Verteidiger dieses "Systems" halten dagegen, damit sich eine
antikapitalistische Denk- und Handlungsweise nicht durchsetzen kann.
Sie behaupten und die meisten von ihnen glauben auch daran:
- Es muss gelogen werden, weil die (sic!) Menschen die Wahrheit nicht
vertragen.
- Die geschickte Benachteiligung von Mitmenschen (also Betrug) ist
notwendig, weil so das Beste für alle Menschen herauskommt (= freier
Markt).
- Menschen sind von Natur aus ungleich und egoistisch [übrigens ein
Widerspruch in sich], deshalb ist soziale Ungleichheit vielleicht
bedauerlich, aber natürlich (kapitalistisch = natürlich), notwendig
und regt außerdem zum freien Wettbewerb an.
- Lebensmittel müssen vernichtet werden, um Preise zu halten, damit
im freien Weltmarkt alle die Chance haben, an Lebensmittel zu
gelangen.
- Staaten stehen im Wettbewerb und müssen sich mit militärischer
Drohung in Schach halten.
- Macht ist notwendiges Übel, damit die unmündigen Menschenmassen zu
ihrem Glück geführt werden können. Die Mächtigen tragen Verantwortung
und dienen den Menschen.
- Kapital muss vermehrt werden und das geht nur über die Verausgabung
von (abstrakter) Arbeit und den Verkauf (die Realisierung) der durch
Arbeitskraft entstandenen (abstrakten) Werte [deshalb sollen jetzt
möglichst alle einen PKW kaufen, völlig unabhängig davon, ob sie das
wollen, einen benötigen, ob es sie zufrieden und glücklich macht
usw.].
Sind die Verteidiger und die Nutznießer und die Mächtigen in diesem
"System" also irre?
Im (!) "System" nicht. Antisystemisch gedacht: ja!
Sind es Verbrecher? Nein, die meisten von ihnen wollen das Beste für
sich und letztlich auch für alle. Diejenigen unter ihnen, welche die
kapitalistische Rechtsform nicht beachten, sind bereits im System
Verbrecher.
Sind sie krank? Ja, aber nur wenn man ein antikapitalistisches
Diagnoseinstrumentarium anwendet. Mit systemimmanenten Kriterien
betrachtet, sind sie unangenehm gesund.
Krankheitseinsicht setzt voraus, dass man dem Diagnostizierenden
glaubt. Die kapitalistischen Spielarten der Legitimation der
Unvernunft sind im (!) System glaubwürdig, sie haben den Status von
Religionen erreicht. Sie sind das ideologische Bollwerk gegen die
Veränderung, die Abschaffung des "Systems".
Geschäftsbilanzen sind Verkündigungen der kapitalistischen Wahrheit.
Je länger die Krise andauert, die immerhin eine Verunsicherung der
Apologeten des "Systems" erzeugt, umso wichtiger wird es, aus der
systemimmanenten Verstrickung in das kapitalistisch wahrhaftige
Lügengebäude herauszukommen und zu erkennen, dass die einzig mögliche
und praktisch wirksame Kritik eine antikapitalistische ist. Die
Negation der Negation (der Vernunft).
und Kommentare der "Entscheidungsträger" in Wirtschaft und Staat
anhören/lesen muss, umso stärker wird der Drang die
"Systemnormalität" mit Begriffen wie "irre, krank, kindisch,
betrügerisch, verbrecherisch" usw. zu beschreiben, um dem Ärger, der
Wut und der Furcht, die sich auch beim zynischen Systemkritiker
einschleichen, irgendetwas "Heilendes" entgegenzusetzen.
Falsch bleibt diese Diagnose im (!) "System" dennoch - ebenso wie der
Versuch, den als Ungeheuerlichkeit empfundenen Normalvollzug im
Kapitalismus mit Egoismus, Gier u.Ä. zu erfassen.
Normal ist es im Kapitalismus, die Denk- und Handlungsweisen für
notwendig, unausweichlich, vernünftig usw. zu halten, die offenkundig
nicht notwendig, auf keinen Fall unausweichlich und hochgradig
unvernünftig sind. Dieses Offenkundige erschließt sich aber nur dem,
der wenigstens im Ansatz in der Lage ist, nicht in den systemnormalen
(systemimmanenten) Kategorien zu denken.
Im (!) Kapitalismus sind Lügen notwendig, ist Betrug kein Betrug,
sondern Geschicklichkeit, ist soziale Ungleichheit nicht verwerflich,
sondern Voraussetzung, werden Lebensmittel in Massen vernichtet,
obwohl Massen hungern, müssen sich Staaten gegenseitig bedrohen,
damit sie nicht übereinander herfallen, ist Macht kein
gesellschaftliches Mittel zur Erweiterung der Lebensmöglichkeiten
aller, sondern zur Pflege der Privilegien weniger, ist Kapital nicht
das Mittel zur gesellschaftlichen Produktion, sondern ist sich selbst
der Zweck zur Vermehrung, wird nicht die Verteilung und der Verbrauch
von nützlichen Gegenständen und Dienstleistungen angestrebt, sondern
der Tausch von abstrakten Werten usw. usw.
Die Verteidiger dieses "Systems" halten dagegen, damit sich eine
antikapitalistische Denk- und Handlungsweise nicht durchsetzen kann.
Sie behaupten und die meisten von ihnen glauben auch daran:
- Es muss gelogen werden, weil die (sic!) Menschen die Wahrheit nicht
vertragen.
- Die geschickte Benachteiligung von Mitmenschen (also Betrug) ist
notwendig, weil so das Beste für alle Menschen herauskommt (= freier
Markt).
- Menschen sind von Natur aus ungleich und egoistisch [übrigens ein
Widerspruch in sich], deshalb ist soziale Ungleichheit vielleicht
bedauerlich, aber natürlich (kapitalistisch = natürlich), notwendig
und regt außerdem zum freien Wettbewerb an.
- Lebensmittel müssen vernichtet werden, um Preise zu halten, damit
im freien Weltmarkt alle die Chance haben, an Lebensmittel zu
gelangen.
- Staaten stehen im Wettbewerb und müssen sich mit militärischer
Drohung in Schach halten.
- Macht ist notwendiges Übel, damit die unmündigen Menschenmassen zu
ihrem Glück geführt werden können. Die Mächtigen tragen Verantwortung
und dienen den Menschen.
- Kapital muss vermehrt werden und das geht nur über die Verausgabung
von (abstrakter) Arbeit und den Verkauf (die Realisierung) der durch
Arbeitskraft entstandenen (abstrakten) Werte [deshalb sollen jetzt
möglichst alle einen PKW kaufen, völlig unabhängig davon, ob sie das
wollen, einen benötigen, ob es sie zufrieden und glücklich macht
usw.].
Sind die Verteidiger und die Nutznießer und die Mächtigen in diesem
"System" also irre?
Im (!) "System" nicht. Antisystemisch gedacht: ja!
Sind es Verbrecher? Nein, die meisten von ihnen wollen das Beste für
sich und letztlich auch für alle. Diejenigen unter ihnen, welche die
kapitalistische Rechtsform nicht beachten, sind bereits im System
Verbrecher.
Sind sie krank? Ja, aber nur wenn man ein antikapitalistisches
Diagnoseinstrumentarium anwendet. Mit systemimmanenten Kriterien
betrachtet, sind sie unangenehm gesund.
Krankheitseinsicht setzt voraus, dass man dem Diagnostizierenden
glaubt. Die kapitalistischen Spielarten der Legitimation der
Unvernunft sind im (!) System glaubwürdig, sie haben den Status von
Religionen erreicht. Sie sind das ideologische Bollwerk gegen die
Veränderung, die Abschaffung des "Systems".
Geschäftsbilanzen sind Verkündigungen der kapitalistischen Wahrheit.
Je länger die Krise andauert, die immerhin eine Verunsicherung der
Apologeten des "Systems" erzeugt, umso wichtiger wird es, aus der
systemimmanenten Verstrickung in das kapitalistisch wahrhaftige
Lügengebäude herauszukommen und zu erkennen, dass die einzig mögliche
und praktisch wirksame Kritik eine antikapitalistische ist. Die
Negation der Negation (der Vernunft).