Es gibt hier zwei im Widerstreit stehende Gesichtspunkte.
1. Es ist durchaus berechtigt wenn sich Länder darüber Sorgen machen das ausländische Mächte ob aus Wirtschaft oder Politik versuchen die öffentliche Meinung zu beeinflussen und den inneren Frieden zu stören. Es sei als Beispiel hier in Deutschland die DITIB genannt die als 5. Kolonne der Türkischen Regierung bzw. der AKP betrachtet werden kann.
2. Es gilt gleichzeitig das Recht auf freie Meinungsäusserung zu schützen welches auch in Deutschland sowohl von rechts als auch von links massiven Angriffen ausgesetzt ist.
Nun mag man von Singapur und seinem Regierungssystem halten was man will, es seien hier jedoch 3 Punkte anzumerken
- Singapurs drakonische Anti-Drogen Politik z.B. muss im Kontext seiner direkten Nachbarn gesehen werden die in dieser Hinsicht fast als failed states auf dem Level Mexikos betrachtet werden müssen, so gross ist der Einfluss der Drogenmafia
- Singapurs drakonische Anti-Vandalismus Politik sollte ebenfalls unter dem Gesichtspunkt betrachtet werden wie es in den Grosstädten der direkten Nachbarn zugeht.
- Singapur ist eines der wenigen Länder in Südostasien in denen eine freie Religionsausübung möglich ist und in der religiös motivierter Terror faktisch nicht existiert. Alle wichtigen Religionsgemeinschaften sind z.B. durch staatliche Feiertage an den Hochfesten repräsentiert und jegliche Hetze gegen eine andere Religion/Kultur wird unterbunden. Gleichzeitig ist aggressives Werben von neuen Mitgliedern ebenso nicht erlaubt. Religion ist dediziert privat und hat es auch zu bleiben. Als Atheist fand ich das während meiner Zeit in Singapur sehr angenehm.
Geht es in Singapur in vielen Bereichen zu weit was die Einschränkung der freien Meinungsäusserung betrifft. Ja, eindeutig aber es gibt auch einiges was man von Singapur lernen kann und sollte.