Jede Normwertziehung ist ein Stück weit willkürlich:
Man hat im besten Fall gute Daten darüber, wie (x-Achse) der Blutdruck/Gewicht/Salzkonsum/Alkohol korreliert mit der Mortalität (y-Achse).
Gehen wir davon aus, dass es keine Scheinkorrelation ist, und eine ansteigende Kurve rauskommt - wo machen wir den cut und sagen "ab da ists ungesund"?
Ich schau mir solche Kurven immer selbst an, und entscheide selbst.
Ansonsten kann man immer sagen, dass jeder Grenzwert der Pharmaindustrie nützt - es gibt keinen, der ihr nicht nützt. Darauf also seine Entscheidung zu bauen, ist schwammig. Auch wenn ich deinen Punkt verstehe, dass eine immer niedrigere Grenzwertziehung immer mehr Patienten generiert.
Nur: Aus publich health Sicht, also für Staaten/Gesundheitssystem ist es ja besser, so wenig Schäden durch Bluthochdruck zu haben.
Ich mache mich halt von dieser Motivation, möglichst ein Null-Risiko zu haben, unabhängig, indem ich Risiken anschaue und miteinander vergleiche und dann selbst entscheide, welches Risiko mir das Verhalten (wie viel Alkohol trinken, wie viel "zu viel" Salz essen) es mir wert ist.