marenghi schrieb am 11.05.2024 10:00:
Ich mache mich halt von dieser Motivation, möglichst ein Null-Risiko zu haben, unabhängig, indem ich Risiken anschaue und miteinander vergleiche und dann selbst entscheide, welches Risiko mir das Verhalten (wie viel Alkohol trinken, wie viel "zu viel" Salz essen) es mir wert ist.
Das klingt grundsätzlich gut, aber diese Risiken sind auch nur Ergebnisse von großen epidemiologischen Studien. Da hast Du dann eine hoffentlich belastbare statistische Abschätzung, ob es nun gefährlicher ist zu Rauchen oder Übergewicht zu haben. Aber am Ende stirbt doch jeder nur einmal. Da gibt es Leute, die ernähren sich immer gut, leben immer gesund und bekommen doch Krebs. Und andere sammeln jahrelang Risikofaktoren (Rauchen, Bluthochdruck...) und sterben dann mit wohlverdientem Schlaganfall.
Stell Dir das aus Sicht des Arztes vor. Es gibt so lustige apps (z.B. arriba), die für Patienten das individuelle Risiko berechnen. Alles schön aufbereitet. Trotzdem kapiert das niemand und im Grunde dient es nur dem Auffrischen, dass dem Patienten nochmal bewusst wird, wie ungesund er z.B. lebt und was er ändern könnte. Es geht eben niemand zum Arzt für einen Statistikvortrag.