Schmarall schrieb am 11.05.2024 10:25:
Warum überhaupt einen scharfen cut?
Es ist schließlich eine Kurve. Da gibt es nur weiche Übergänge. Und ob man dann 1% höher oder tiefer liegt, ist im Endeffekt egal.
Weil es Mittelwerte, Standardabweichungen und Konfidenzintervalle gibt.
Die cut-offs werden dann von den Fachgesellschaften festgelegt, auch in dem Sinn, dass man sich die Zahlen im klinischen Alltag merken kann. Um Überbehandlung zu verhindern, gibt es auch einen "hochnormalen" Bereich, wo man keine medizinische Behandlung einleitet, sondern der Patient halt seinen lifestyle optimieren sollte. Tatsächlich schlucken die meisten Patienten lieber Tabletten als Sport zu machen oder Gewicht abzunehmen.
Man weiß, wo man sein sollte - ob man dann handelt, das muss jeder selbst entscheiden.
Jeder Patient hat immer das recht, sich alles selbst schönzureden. Aber der Arzt muss leider eine faktenbasierte Realität vermitteln, die beim normalen Arzt auf dem aktuellen Stand des Wissens basieren sollte und nicht wie beim Medizinmann auf den Sternen, Körpersäften oder Chakren