Eirian-no-abata schrieb am 03.02.2023 14:11:
Das Geschäftsmodel des Westens ist seit etwa 500 Jahren die kapitalistische bzw. Protokapitalistische Ausbeutung
Falsch. Das ist nicht das "Geschäft des Westens", sondern das Geschäft des Kapitals. Dieses ist im Westen nur zuerst an die Macht gekommen, doch der Rest der Welt hat schon längst nachgezogen.
des Rests der Welt zugunsten der eigenen Eliten.
Machttechnisch basierte dies auf überlegener Feuerkraft der Waffen
Auch das ist kein Einstellungsmerkmal des Westens, der lediglich das Privileg hatte zuerst industrialisiert zu sein.
und einer bis zum Wahn aggressiven Ideologie, die eigenen Vorstellungen von Kultur und Gesellschaft seien universell gültig.
Und wieder liegen Sie daneben: Der eigentliche Denkfehler waren nie der Anspruch universeller Gültigkeit von kulturellen und Gesellschaftlichen Normen, sondern die krankhafte Idee von der Überlegenheit der eigenen Kultur. Es gibt darüber hinaus durchaus kulturelle Leistungen und Gesellschaftliche Normen bei denen es sehr gut wäre, wenn sie universell gelten würden. Nur das diese eben nicht exklusiv "westlich" (und genau sowenig grundsätzlich antiwestlich) sind.
Faktisch waren und sind sie, für den größten Teil der Welt, jedoch nur ein perverses Schlachthaus, welches im Kern durch die KZ's Nazideutschland charakterisiert ist, aber eben auch, durch das beliebige Abschlachten jedweder anderen Lebensart, durch American Way to kill in freier Wildbahn.
Koreaner, Vietnamesen, Iraker, Afghanen, Nicaraguaner, Jugoslawen, Ukrainer,... sie alle sind aus Sicht der faschistischen amerikanischen Elite Nebenarten der Indianer, die zu hunderten Millionen den Boden für die Gewinne einer inhumanen Olligarchie düngen..
Dabei sollte man nicht unterschlagen, dass es auch in Korea, Vietnam, Irak, Afghanistian, Nicaragua, Jugoslawien, der Ukraine (in der momentan nicht "der Westen", sondern Russland Menschen abschlachtet) Oligarchen und ihre Büttel gegeben hat (und noch bzw. wieder gibt), die vom Westen Unterstützt wurden (bzw. werden). Der Unabhängigkeitskampf der meisten Kolonien war nicht vorrangig ein Kampf gegen westliche Kultur oder Dominanz, sondern oft auch ein Kampf gegen ein weltumspannendes politisch-ökonomisches System der Ausbeutung, zu dessen Spitze nicht nur westliche sondern auch einheimische Ausbeuter gehören, welche über kulturelle Grenzen hinweg die gleichen Interessen eint.
So ist z.B. das was jetzt der "afghanische way of life" ist, ist nicht wirklich das was die Afghanen wollten. Tatsächlich war die Gesellschaft in Afghanistan schon mal weiter. Die Taliban sind aus religiös-faschistischen Gruppen hervorgegangen, die mit westlichem Geld und mit westlichen Waffen gegen progressive aber eben auch prosowjetische Kräfte herangezüchtet wurden.
Mit dem wirtschaftlichen Aufstiegs Chinas und den sich aus diesem ergebenden größer und größer werdenden Spielräumen einer autonomen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung der "Shithole-States" aber bricht das faschistoide Businessmodel des Westens zusammen. Der Herrenmensch, unfähig sich einer Welt der Gleichen anzupassen, wird zum Eismann.
Leider wird eine Welt die zunehmend wieder von konkurrierenden imperialistischen Mächten, die ebenfalls ihre eigene kulturelle Überlegenheit propagieren, dominiert wird nicht friedlicher oder besser werden. Im Gegenteil: Es ist ein gewaltiger Rückschritt. "Der Westen" hat sicherlich einen gehörigen Anteil an all diesen Entwicklungen, seinem Niedergang wird aber auch nicht das Paradies auf Erden folgen wenn neue Machtzentren anfangen die gleichen Fehler zu machen (und das tun sie jetzt schon, siehe Russland).
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (03.02.2023 21:38).