Das "Problem" lag/liegt darin, dass die Sanktionen des "Wertewestens" genau diese Reaktionsweise Afrikas verunmöglicht haben. Schließlich wurde u.a. die Versicherung von Frachtern mit russischen Gütern verboten und daran haben sich alle namhaften Versicherungsgesellschaften gehalten. Ohne Versicherung fährt kein Frachter und es gibt/gab nur wenige Schlupflöcher, weshalb der Großteil des Düngers und des Weizens in Russland blieb.
Von den lobgepriesenen Ausnahmereglungen, z.B. für den Weizen aus der Ukraine, hat fast ausschließlich der "Wertewesten" selbst profitiert, Lieferungen nach Afrika hatten geradezu einen Seltenheitswert.
Aber man kann es auch durch die imperialistische Brille oder wahlweise die ideologische Brille sehen und dann zur Meinung gelangen, dass Afrika selbst schuld sei, dass die im wahrsten Sinne des Wortes lebensnotwendigen Lieferungen zum großen Teil ausgefallen sind. Allerdings glaube ich kaum, dass diese Sichtweise in Afrika einer nennenswerten Anzahl der Menschen vermitteln lässt. Propaganda kann vieles, aber Wunder lassen sich damit nicht realisieren. Und schon gar nicht bei Menschen, die am eigenen Leib die Kollateralschäden der durch den Wertewesten (ohne UN-Beschluss!) verhängten Sanktionen gespürt haben.