JulienAssa schrieb am 20.09.2021 12:06:
Irwisch schrieb am 20.09.2021 09:46:
Das konnte ich in den vergangenen 17 Monaten vielfach beobachten, z.B. bei meiner Nachbarin, die jahrelang erfolgreich einen Schulkiosk betrieb und dann dort wegen den Corona-Maßnahmen nicht mehr arbeiten konnte. Erst als es dann nach mehreren Monaten, in denen sie von ihren Ersparnissen leben mußte, an ihre Existenz ging, begann sie nachzudenken und alternative Medien, die sie zuvor als Verschwörungsplattformen etikettierte, zuzulassen. Auch sie sehnt sich noch immer nach der Zeit zurück, als sie mit ihren beiden Fernsehern – einen im Wohn-, einen im Schlafzimmer – glücklicher war als jetzt, nachdem sie einen klitzekleinen Fetzen der Wirklichkeit erhascht hatte. Mehr will sie offenbar auch gar nicht wissen, sie scheint regelrecht Angst davor zu haben, noch mehr zu erfahren.
Bei mir wars ähnlich, aber schon vor mehr als 17 Jahren. Mein Aufwachvorgang begann durch die Anschläge am 11. September 2001, die ich so glaubte, wie man mir das im Fernsehen erzählt hat. Erst ein paar Jahre später, nachdem ich mit vielen Freunden darüber geredet habe und man mich auf alle die Ungereimtheiten hingewiesen hat, stellten sich erste Zeifel ein. Und damals glaubte ich dann, ich hätte das grösste aller Geheimnisse entdeckt. Heute weiss ich, dass ich nicht einmal die ganze aus dem Wasser ragende Spitze des Eisbergs kenne, von der darunter liegenden Masse ist gar nicht die Rede. Seit damals hab ich angefangen, viel über alles, was Menschen antreibt und manipuliert, zu lesen. Das nimmt kein Ende, mein Leben ist wohl zu kurz, um eine umfassende Sicht zu erlangen.
Ja, zu lesen gäbe es sehr viel, wenn mir ein paar Jahrhunderte mehr zur Verfügung stünden. Aber auch die Corona-Regeln machen mir als Hartz-IV-Empfänger, der sich kaum Bücher kaufen kann, arge Probleme. Die hiesige Landesbibliothek hat 3G eingeführt: Künftig muß man einen aktuellen Test, eine Impfung oder eine Genesung nachweisen. Da ich grundsätzlich nicht an grippalen Infekten erkranke und mir weder Genmüll noch zu Nasenbluten führende Wattestäbchen einführen lassen möchte, kann ich nun keine Bücher mehr ausleihen, man läßt mich einfach nicht mehr rein.
Golo Mann soll einmal gesagt haben, Politiker seien die Auftragskiller des Kapitals. Das stimmt wohl im Großen & Ganzen, mehr noch: Staaten sind Verwaltungskonstrukte des Kapitals, Städte sind Menschenställe und Wahlen, wie sie heute verstanden und durchgeführt werden, haben nichts mit echter Demokratie zu tun.