khr schrieb am 17.09.2021 10:12:
Ich frage mich wie man in den 60er/70er in der Lage war Infrastruktur aufzubauen ohne das die Schulden explodierten.
Mehr Steuern und Schulden erzeugen noch lange nicht eine funktionierende Infrastruktur.
Geld ist in der Tat nicht das Problem. Das Problem sind die Bürger, insbesondere die mit viel Zeit. In den USA nennt man die NIMBYs und bei uns sagt man "Wasch mich, aber mach mich nicht nass."
Nimm als Beispiel den Bahnausbau. Der geht nicht nur deshalb sehr schlecht voran, weil die notorischen CSU-Bundesverkehrsminister allesamt Autofans sind, sondern weil der Neu- und v.a. Ausbau bestehender Strecken bis aufs Blut von den betroffenen Anwohnern bekämpft wird. Da es hier um grenzüberschreitende Projekte geht, ist Deutschland inzwischen der Bremsklotz Nr. 1 beim Bahnausbau.
In den 60ern/70ern, war einerseits noch mehr Platz vorhanden und andererseits gab es noch nicht diese massiven Einflussmöglichkeiten seitens der Bevölkerung. Vielleicht war die Einsicht, auf ein gemeinsames Ziel hinzuarbeiten, auch noch verbreiteter, aber da bin ich mir nicht sicher. Evtl. haben notorische Querulanten heute auch einfach mehr Zeit und Geld, um den Infrastrukturausbau maximal zu verhindern.
Flinx