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Avatar von der_mick
  • der_mick, Michael Matters

697 Beiträge seit 23.05.2014

Re: Mir fällt da prompt eine Partei mit braunen Wurzeln ein...

rocketeer_87 schrieb am 17.09.2021 10:28:

Ich versuch mich mal in einer kurzen Replik:

Ich sehe die Grünen kritischer als die Linke - aber beide haben natürlich auch mit ihren inhaltlichen Problemen zu kämpfen ("JA zur NATO", "Die Elektromobilität hilft auf jeden Fall bei der Klimarettung" - serious liebe Grünen?!)

Ich störe mich daneben auch sehr stark am Transatlantikertum bei den Grünen. Leute wie Özdemir und Baerbock haben quasi ihre gesamte "Aufzucht" US-Thinktanks zu verdanken, die sich ganz offen geopolitische Einflussnahme im Interesse der USA auf die Fahnen schreiben. Ich möchte nicht, dass meine Regierung da mitschwimmt.

Sowohl die Gender-, als auch Critical Race-Debatte ist ein wichtiger, progressiver Schritt um ALLEN Menschen eine gerechte & freie Lebensgestaltung zu ermöglichen. Alleine schon die lächerliche Gender-Diskussion seitens CxU spricht Bände über deren Rückständigkeit.

Das sehe ich ganz anders. Es ist eben überhaupt keine Hilfe um den Menschen eine gerechte & freie Lebensgestaltung zu ermöglichen. Im Gegenteil, es lenkt davon ab. Dafür spricht auch, dass sich immer mehr Schwarze dagegen positionieren und die Triebfeder hier besonders viele weiße "Aktivisten" im Namen der - von ihnen vermeintlich vertretenen Minderheiten - sind.

Die (deutsche) Sprache ist nunmal extrem patriachal geprägt, was es Frauen alleine schon deswegen schwieriger macht, in der Gesellscahft voranzukommen. Und wo ist der Akt ein "*" zu setzen und die feminine Form anzuschließen?

Evolutionsbiologisch sind unsere Geschlechtsmerkmale auch nur "Ausprägungen". Man kann einfach keine klare Abgrenzung zwischen Mann und Frau vornehmen - das sind erdachte Konstrukte, die im wahrsten Sinne des Wortes nur oberflächlich sind, weil sie eben nur die Oberfläche sehe, nämlich die Geschlechtsmerkmale. Jeder Evolutionsbiologe wird dir da in etwa das Gleiche sagen.

Das ist nicht nur falsch, sondern sogar unintelligent. Kein ernstzunehmender Evolutionsbiologe wird so etwas behaupten. ...vielleicht einer der gerade aus einer US Uni kommt, aber kein ernstzunehmender. Wie müssten denn die Geschlechtsmerkmale gestaltet sein, damit sie nicht "nur an der Oberfläche" sichtbar sind? Sind die Eierstöcke einer Frau nur an der Oberfläche sichtbar?

Insofern wäre es tatsächlich nur fair, wenn wir eine geschlechtsNEUTRALE Sprache einführen würden. Denn die sprachliche Unterscheidung ist eben nur erdachtes Konstrukt, keine biologische Gewissheit. Oder sagen wir es so: Die Grenzen sind fließend bei den Geschlechtern (und somit auch der sexuellen Orientierung, s. McKinsey-Skala)

Ich glaube es hat sich da ein pseudo-wissenschaftlicher Zweig etabliert der das nächste Jahrzehnt nicht überleben wird. Es ist einfach offensichtlicher Unfug.

Womit ein guter Übergang zum Critical Race geschlagen wäre:

Es gibt nun mal keine Rassen - aber der strukturelle Rassimus (und Misogynie und Kulutralismus) sind nun mal strukturell offensichtlich vorhanden.

Das ist ein Widerspruch in sich. Ungefähr wie "Es gibt nunmal keine Autos - aber die Kfz verursachten Todesfälle sind offensichtlich vorhanden.

Auch hier wird die jeder Evolutionsbiologe sagen, dass jeder Mensch genetisch näher miteinander verwandt ist, als die Vertreter unterschiedlicher Hunderassen (wobei man hier mWn wirklich von Rassen sprechen darf, da die genetischen Unterschied eine solche Trennung zulassen).

Wo findet man diese Evolutionsbiologen nur. Das ist als würde ich sagen "Jeder Mathematiker wird dir bestätigen das 2+2=8 ist". Das ist nicht nur einfach eine Behauptung, sondern sogar eine offensichtlich falsche. Hunderassen mit Menschenrassen zu vergleichen ist in etwas so, als würde man sagen: "Rothaarige sind eine andere Rasse als Braunhaarige." Zu behaupten ein Asaiate und ein Zentralafrikaner seinen genetisch Identisch, ist einfach...mir Fällt kein Wort dazu ein.

Das Einzige, was man der Linken vorwerfen kann, ist, dass sie noch zu wenig an offener Kapitalismuskritik arbeitet und sich noch immer zu sehr dem "Klassenmarximus" und Schutz dem Proletariat verschrieben hat. Das ist zwar ehrenwert, wird uns aber nicht dabei helfen, den Kapitalismus zu überwinden, weil sie auch hier nur oberflächlich sind (das mag in der Basis anders aussehen, aber das kann ich nicht einschätzen).

Kapitalismuskritik ist wohl das einzige worin wir übereinstimmen. Der Rest, den du vorderst, ist der Grund warum die Linke mit ach und krach auf 7% kommt. Kein Mensch will das was du willst, zumindest nicht in diesem Land.

Und sie hätten konsequenter gegen Wagenknecht und ihrem Rechtsschwenk vorgehen müssen (s. die letzte Folge von "Die Anstalt" im ZDF - da wird die Querfront-Schwurbelei satirisch sehr schön auf den Punkt gebracht)

Ich glaube folgendes:
Die Tatsache, dass deine Generation noch nie auch nur annähernd etwas ähnliches wie Leid auch nur gerochen hat, führt dazu, dass man euch mit simplen Propagandamitteln erzählen kann, die Erde sei eine Scheibe. "Genitalien sind nur oberflächlich, weil man sie nur an der Oberfläche sehen kann". Das kann ein geistig gesunder Mensch nicht ernst meinen. Ich glaube, dass wir gerade miterleben, was alle größeren Zivilisationen der letzten Jahrtausende erlebt haben. Aber das kann ich mangels Zeit jetzt nicht näher ausführen, ausßerdem glaube ich, dass es sowieso vergebens wäre.

Ich rate dir dich, statt mit Gender- und Critical Race Theorie, mal mit Biologie und Geschichte auseinander zu setzen...du weißt schon, richtige Wissenschaften.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (17.09.2021 12:30).

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