Seit die Lohnarbeiter sich als Bürger sehen und fühlen, nehmen sie rege Anteil am Erfolg der Nation.
Es gab mal diesen netten Cartoon, wo zwei Obdachlose unter der Brücke in der Zeitung blättern, und sich über die fallenden Aktienkurse sorgen. Das ist das geforderte Bewusstsein. Man soll sich Gedanken und Sorgen um das Wohlergehen der Wirtschaft machen. Argument: denn schließlich hängt alles davon ab, dass die Wirtschaft "brummt".
Weniger schön wird diese Aussage, wenn man sie auf ihren Gehalt hin genauer prüft. Zwar hängt in der Tat alles davon ab, dass sich das Eigentum (einiger) vermehrt. Das ist aber nicht gleichbedeutend, dass diejenigen, die sich darum verdient machen dürfen, auch etwas davon haben.
Das Verhältnis ist negativer Natur. Zum einen ist der Lebensunterhalt der einen Kost für die anderen, wird also beständig minimiert. Der gezahlte Lohn muss sich lohnen, und zwar für denjenigen, der ihn zahlt, was eine gewissen Zurückhaltung seitens derjenigen erfordert, die von ihm leben müssen.
Sehen tut der Bürger das aber anders herum. Da ist der Kapitalist Arbeitgeber. Wenngleich man eigentlich nicht s genau bestimmen kann, ob der jetzt Arbeit gibt oder nimmt.
Jedenfalls kommt es für den Bürger vor allem auf eines an: einen Arbeitsplatz zu haben. Und zwar schlicht aus dem Grund, dass die Alternative noch beschissener ist.
Zum Kassenwesen: dieses geniale Konstrukt sorgt für die Knappheit der Kassen. Gespeist aus dem Lohn (und nicht aus dem Reichtum der Gesellschaft) fehlen immer genau dann die Mittel, wenn sie benötigt werden. Das sorgt zum einen dafür, dass ständig gespart und reformiert werden muss. Zum anderen hetzt es die Parteien gegeneinander auf: Junge beschweren sich über die Alten, Gesund über die Kranken, Lohnarbeiter über die Arbeitslosen.
Aus dem Schussfeld raus sind diejenigen, die das System eingerichtet haben. Und natürlich auch die Wirtschaft, die in ihrem ständigen bemühen die Lohnkosten zu senken, dafür sorgt, dass das nationale Lohnniveau sinkt, und die Bedürftigkeit steigt.
Und wie sieht es der Autor? Der sieht Deutschland vor die Hunde gehen! Das nenne ich demokratische Verblödung.