Neutralität ist die bequemste Form von (schein)moralischem Verhalten, die Kapitulation vor der Komplexität der Welt in dem Wunsch, sich die Hände nicht schmutzig zu machen. Im Ergebnis begünstigt sie den Aggressor, der hat leichtes Spiel, weil er all die "Neutralen" häppchenweise unterwerfen kann, immer in der Gewissheit, dass ihn dabei niemand stört. Neutralität funktioniert nur so lange gut, wie es genügend andere gibt, die die Kastanien aus dem Feuer holen.
Es ist nicht egal, ob böse oder gute Mächte die Welt beherrschen. Dass die Guten nicht immer nur gut und die Bösen nicht immer nur böse sind heißt noch lange nicht, dass es keinen Unterschied gibt.