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Avatar von alt_und_naiv
  • alt_und_naiv

mehr als 1000 Beiträge seit 13.11.2019

Re: Russlands letztes Aufbegehren

PippiLangstrumpf schrieb am 29.03.2022 13:20:

alt_und_naiv schrieb am 29.03.2022 12:57:

PippiLangstrumpf schrieb am 29.03.2022 12:25:

Ignoramus-et-Ignorabimus schrieb am 29.03.2022 12:10:

ja, so kann man das schon sehen. Ein letztes imperiales Aufbäumen, bevor das sterbende Geschäftsmodell auch die militärische Drohung, als letzte zu spielende Karte, nicht mehr zulässt.

Aber wozu eigentlich ? Schlussendlich würde, selbst wenn die Karte sticht, der Stich nicht zu halten sein. Das Geschäftsmodell stirbt ja trotzdem. Dieser Krieg ist an Sinnlosigkeit wirklich nicht zu überbieten. Und das will was heissen, weil Kriege an sich schon überwiegend sinnfrei sind.

Putin wird nicht jünger. Das Zeitfenster, in dem er etwas "Großes" schaffen kann, wird kleiner. Die Früchte einer Modernisierungsoffensive der russischen Wirtschaft würde er wahrscheinlich nicht mehr erleben.

Bleibt der Versuch, das russische Imperium wieder aufzubauen. Das geht mittels Militär scheinbar schneller.

Allerdings kann man auch einfach nicht mehr ausschließen, dass er nicht mehr "so ganz klar" im Kopf, ziemlich abgeschnitten von der Realität ist und in der Diktatorenfalle sitzt: nur noch umgeben von Ja-Sagern und in einer Blase lebend.

Lasse mal Psychologie, Philosophie und Rechtswissenschaften weg, dann reduziert sich der gesamte Konflikt auf "full spectrum dominance" für die USA - ja oder nein.
Und wir als Europäer sollten uns überlegen, was für uns besser ist, und eben nicht, was uns psychologisch, philosophisch oder rechtswissenschaftlich am besten begründet erscheint. Propaganda versucht stets, einen verbalen Mantel über für die Bevölkerung schlechte Entscheidungen zu legen.

Eine Dominanz ergibt sich nur aus der militärischen Schwäche Europas im Vergleich zu den USA. Das wird sich absehbar ändern, weil die Europäer ihr Militär stärken werden.

Nein, z.B. dürften die von Scholz wohl bestellten F35 nicht gegen amerikanische Waffen einsetzbar sein, da so ein klitzekleiner Rest Kontrolle dort verbaut sein dürfte. Ähnliches ist von Raketenabwehrschirmen zu erwarten. Unsere Fähigkeiten, als US-Vasallen in Kriege zu ziehen verbessern sich, nicht aber unsere Fähigkeiten, einen US-Angriff abzuwehren, wie er ja schon Dänemark angedroht wurde, falls der Internationale Strafgerichtshof gegen Amerikaner tätig würde.

Ansonsten sind die Gesellschaft-, Wirtschafts- und Politikmodelle in Europa und Nordamerika halt ziemlich identisch und sind das auch schon sehr lange. Hingegen ist das russische Gesellschafts-, Wirtschafts-, und Politikmodell komplett anders und das, wenn man so will, auch schon sehr lange. Das russische Zarenreich war das letzte europäische Land, das den Trend zu Parlamenten und Demokratie nicht erkannte. Dann kamen die Sowjets (auch eine Diktatur, nur anders genannt) und auch das Putin-Diktatur-Russland hat mehr Unterschiede zum Rest Europas als Gemeinsamkeiten, eigentlich verbindet uns mit Russland nur die Geographie.

Ganz ehrlich: Das US-System möchte ich nicht haben. Keine soziale Absicherung für den Durchschnittsmenschen, keine Rechtsstaatlichkeit für Ärmere, Sondereinrichtungen wie Guantanamo, ... Vor 40 Jahren dagegen wirkten die USA noch deutlich attraktiver.

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