Ansicht umschalten
Avatar von
  • unbekannter Benutzer

mehr als 1000 Beiträge seit 01.12.2023

Wir haben bereits ein teures Zuzahlsystem: Gelber Sack & co.

Das Duale System ist nicht für umme. Das zahlen wir mit jedem verpackten Produkt mit und ist erkennbar am "grünen Punkt".

Lustigerweise wurde das System mal eingeführt, um a) Müll recycelfähig zu machen und b) die Menschen zu diesem Zwecke auch zur Mülltrennung und -vermeidung anzuhalten. Das ist ja gut und schön im Ansinnen, aber definitiv nach hinten losgegangen, denn noch nie haben wir als Gesellschaft so viel Verpackungsmüll produziert, wie heute. Vor Einführung des Dualen Systems war das Müllaufkommen erheblich geringer.

Gründe mag es hier viele geben. Nur der schwarze Peter wird definitiv zum Falschen geschoben: dem Endverbraucher. Denn ihm wird vorgeworfen, Verpackungsmüll zu produzieren. Scheint ja auch logisch: Verbraucher kauft, packt aus und schmeißt die Verpackung weg. Also ist er schuld. Richtig? Richtig FALSCH! Denn der Verbraucher VERPACKT das Produkt nicht. Und es gibt vielfach überhaupt keine Alternative zu den verpackten Produkten: nicht jeder Supermarkt hat eine Frischetheke, nicht jedes Produkt ist an der Frischetheke erhältlich. Und damit ist auch klar: Müllvermeidung ist kaum möglich.

Im Grunde muss hier angesetzt werden. Da ist der Gesetzgeber gefordert: statt in die Taschen der Verbraucher mit der nächsten "Müllsteuer" zu greifen, sollten lieber die Vorgaben über Größe und Beschaffenheit von Verpackungen gemacht werden. Das wäre nicht nur für die Umwelt sinnvoller, sondern auch für den Verbraucher billiger. Denn gerade bei Produkten mit relativ wenig Inhalt (Single-Wurstpackungen u.ä.) überwiegt teilweise der Verpackungspreis die des Inhaltes. Kann man gern vergleichen, wenn 80g Wurst für 1,59 Euro verkauft wird, 200g der gleichen Wurst aber für 2,89 über die Ladentheke geht, statt 3,89!

Meine persönlichen Wünsche?
- Verpackungen bestehen nur noch aus einem Material: PE, PP, Papier etc
- Verbundverpackungen sollten generell nicht mehr zugelassen werden
- Umverpackungen sind zu vermeiden
- Definitiv keine bedampften Folien o.ä. mehr
- Wann immer möglich: Glas statt Plastikflaschen, Plastikflaschen statt Tetrapacks.

Außerdem:
- Chemische Verfahren zum Recycling verbessern, so dass Plastikverpackungen mehrmals in den Lebensmittelkreislauf eingeführt werden können (bislang: nur einmal).
- Statt aufwendigem Vierfarbdruck bewusst "unsexy" Verpackungen
- Normierte Verpackungsgrößen und Gewichtsverhältnisse: max 20 Gewichtsprozent vom Produkt darf Verpackung sein.
- Volumen schlägt Gewicht: "technisch bedingte Füllhöhen" sind vorbei, Füllung muss die Verpackung rechtfertigen.

Und dann noch:
- Inverkehrbringer ist zur Rücknahme verpflichtet: der Einzelhandel (Discounter, Supermärkte etc) müssen den Müll wieder zurücknehmen
- Pendelverpackungen, Privatverpackungen müssen angeboten / akzeptiert werden.
- Kosten für Verpackungen müssen gesondert ausgewiesen werden auf Preisschildern

Im Grunde muss es sehr viel unattraktiver werden für Lebensmittel- und Verpackungsindustrie, ihre unerwünschten Begleitprodukte (die Verpackungen) an den Mann zu bringen. Es muss definitiv so reguliert werden, dass die Verpackung dem Produkt angemessen ist. So dass am Ende wirklich der Kunde BEWUSST einkaufen und BEWUSST Müll vermeiden kann - ganz im Sinne der offiziellen Idee des "Dualen Systems". Müllvermeidung wenn möglich, Recycling wenn nötig.

Bewerten
- +
Ansicht umschalten