Adrian_E schrieb am 08.11.2023 11:30:
Tatsächlich hatte Afghanistan schon längere Zeit eine gemäßigt-sekuläre Regierung, die nicht kommunistisch war, aber gute Beziehungen zur Sowjetunion pflegte. Diese wurde von islamistischen Kräften, die von arabischen Ländern und westlichen Ländern unterstützt wurden, bedroht.
Von welchen westlichen Ländern wurden diese islamistischen Kräfte denn vor 1979 unterstützt?
Tatsächlich gab es dann auch einen von der Sowjetunion unterstützten Putsch, aber der Konflikt zwischen der säkulären Regierung und den Islamisten auf diesen Putsch innerhalb des säkuären Lagers zurückzuführen.
Die Sowjetunion hatte keine Aktien in diesem Putsch.
Wer "im Volk unbeliebt" war, ist auch nicht so einfach zu sagen. In den größeren Städten war die säkuläre Regierung jedenfalls populärer als die vom Westen unterstützten Islamisten.
Einer der größten Konfliktpunkte waren auch damals schon die Rechte der Frauen. Angesichts der Machtverhältnisse hätte vielleicht gefordert werden müssen, dass die Regierung noch mehr Kompromisse mit Islamisten in ländlichen Gebieten eingeht, wobei sie durchaus in einem gewissen Maß durchaus bereit war.
Die Regierung, die mit dem Putsch im April 1978 ans Ruder gekommen ist, war überhaupt nicht zu Kompromissen bereit. Im Gegenteil: Sie hat mit ihrer von Staatsterror geprägten Politik einen Bürgerkrieg ausgelöst.
was dann dazu führte, dass die Kräfte in Afghanistan, welche sich den Islamisten nicht unterwerfen wollten (wer auch immer mit einem Putsch an der Spitze stand) die Sowjetunion um Unterstützung baten.
Das erste was die Sowjets beim Einmarsch gemacht haben, ist dass sie den afghanischen Präsidenten liquidiert hatten. Also genau der Mann mit dem "Hilfeersuchen".