teutolith schrieb am 20.07.2023 12:13:
Das übliche Gegenargument ist hier im Forum, daß es im Mainstream schon mehr als genug prowestliche Artikel gibt. Das mag so sein, oder auch nicht, es ändert nichts daran, daß die Ziele, a) überparteilich zu sein, und b) ein Gegengewicht zur Schlagseite der anderen zu liefern, einander ausschließen. Die Redaktion muß sich schon entscheiden, ob sie sich nun auf die Seite des Aggressors schlagen will oder nicht. Beides gleichzeitig geht nunmal nicht.
Überparteilichkeit lässt ja nicht nur die Option zu, den Standpunkt der beteiligten Parteien darzustellen, und das möglichst ausgewogen. Überparteilichkeit kann ja auch bedeuten, die Standpunkte der beteiligten Parteien von einem eigenen Standpunkt aus zu beurteilen.
So als Beispiel. Ein Flacherdler wird sowohl die Ukraine als auch Russland verurteilen, machen die sich doch beide angeblich die Kugelform der Erde für ihre militärischen Zwecke zunutze. Da müssen also beide lügen ;)
Und so kann natürlich der Eindruck der eigenen Überparteilichkeit in Sachfragen auch dadurch entstehen, dass man einem übergeordneten Narrativ bei der Darstellung und Beurteilung dieser Sachfragen folgt. Und da ungefähr sehe ich auch TP. Die Auswahl und Darstellung der Themen in den Artikeln erfolgt schliesslich nicht nach dem Zufallsprinzip.