Meine Infos habe ich hauptlich von the duran, military summery, österreichisches Bundesheer, liveuamap, tagesschau, (also möglichst breit gefächert)
Für mich haben alle Seiten große Fehler gemacht.
Sehr interessant zu sehen, dass Leute, die wirklich halbwegs neutrale Information/Analysen ohne gebetsmühlenartige Bewertungen von Menschen/Ländern/Regierungen über das Geschehen am Ende doch von den selben Stellen beziehen. Ich persönlich schätze die Analysen von Mercouris seit Wochen sehr. Neben benannten Informationsquellen gibt es da noch Defense Politics Asia aus Singapur oder Weeb Nation (eher Pro Ukraine), wobei Letzterer an Informationsqualität abgenommen hat.
Westen:
Der Westen ist unheimlich inkompetent. Die Sanktionen kosten allein Deutschland jetzt schon 200 Mrd. direkte Ausgaben. Für das Geld hätte die Ukraine Waffen ohne Ende haben. Die Ukraine hat weder Luftwaffe noch genügend Artillerie. Aktuell werden auch Panzer knapp und ich sehe auch nicht, dass die Ukrainer passende Panzer bekommen könnte. Die alten Sowjetsachen in Europa dürften alle weg sein. Neue Panzer brauchen u.a. einen Ladeschützen, womit die Ukraine null Erfahrung hat, weil die russischen Panzer einen Autoloader haben.
Der Krieg ist auf allen Seiten ein Desaster. Ohne den militärischen Verlauf zu bewerten (da wurde auch nur versucht, aus der Situation das Beste zu machen), hatte Russland erwartet, mit genug Druck schnell an den Verhandlungstisch zu gelangen und seine Forderungen erfüllt zubekommen. Ganz schlechte Geheimdienstarbeit, die dann dementsprechend in einem politischen Problem mündete. Der Westen wurde dagegen kalt erwischt von der klassischen Art, wie Russland das Problem lösen wollte. Krieg. Erst über Jahre ein kaugummiartiges sehr geduldiges Herumringen wegen Minsk II und sich andauernd politisch vor den Kopf stoßen lassen, von heute auf morgen Krieg. Anhand der Bestände der NATO-Länder hat man wohl erwartet, dass kein offener Krieg ausbrechen wird und Russland auf Dauer klein beigibt, denn niemand hat wirklich aufgerüstet. Somit ist auch nur alter Plunder übrig geblieben, der nach Jahrzehnten zu einem nicht kleinen Teil bereits defekt war.
Militärausrüstung aus dem Westen, die von den Ukrainern nur schwer zu bedienen ist, wird seit einer Weile bereits über Funk direkt von der NATO dirigiert von der AFU genutzt (HIMARS). Anders scheint es nicht zu gehen, ist aber sehr umständlich.
Dazu hat die Ukraine massig Leute verloren bei Cherson, aber auch bei Charkiw.
Mobilisiert hat man schon so viel wie geht. Die letzten 3-4 Monate war ja geprägt durch Artilleriebeschuss seitens der Russen an der Front während sich die Ukraine in den Städten verschanzte. Die "Offensive" der Ukraine läuft ohne Artillerie und Luftwaffe. Wie hoch die Verluste sein dürften, können wahrscheinlich die Russen vom Anfang der Invasion sagen...
Die Ukraine verliert jeden Tag noch mehr Menschen. Russland hat nicht erwartet, dass man in der Ukraine etwas tut, was die UdSSR und China im letzten Jahrhundert getan haben, als denen das Militärgerät entweder ausging oder von Anfang an fehlte. Sie lassen die Leute einfach den Gegner überrennen. Seit 5 Tagen werden auch wehrdienstfähige Frauen eingezogen. Menschlich gesehen eine Tragödie, aber der Ukraine bleibt nichts anderes übrig. In russischen Kanälen werden auch Videos geteilt, wie die Frontverläufe aussehen, gerade in Charkiw oder Liman, die das Grauen anhand von kilometerweiten Wrackwüsten zeigen.
Meiner Einschätzung nach wird das Ende irgendwann abrupt kommen und die Ukraine nicht langsam dahinsiechen in ihrer Gegenwehr gegen die Invasion. Sie wird zusammensacken wie eine Hüpfburg, der man ein Loch verpasst hat.