Schnitzelmitkartoffelsalat schrieb am 21.10.2022 11:12:
mir fällt dazu Le Bon ein:
Le Bon stellt vor allem dar, wie politische Meinungen, Ideologien und Glaubenslehren bei den Massen Eingang- und Verbreitung finden, wie man Massen beeinflussen kann, wie die dazu notwendigen Führerschaften entstehen, welche Eigenschaften einzelne Führungsfiguren haben müssen, um Gehorsam zu erzeugen, wie sie wirken und untergehen – und wo die Grenze der Massensuggestibilität liegt. Immer wieder betont er den geringen Einfluss von Vernunft, Unterricht und Erziehung sowie die Anfälligkeit der Massen für Schlagworte und geschickte Täuschungen:
Je dreister die Lüge, die man den Massen suggeriert, desto wahrscheinlicher wird sie geglaubt und massenhaft übernommen.
Glaube, der Urvater dieser Idee ist Mark Twain. Im Anfang seines Buches "A Connecticut Yankee at King Artus' Court' beschreibt er, wie sich die Ritter in der Tafelrunde gegenseitig über ihre Heldentaten belügen. Und sein zeitreisender Yankee bekommt den Eindruck dass eine Lüge, je faustdicker sie ist, desto eher geglaubt wird.