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  • K3

mehr als 1000 Beiträge seit 05.04.2001

Re: Weil das ein zutiefst deutsche Eigenschaft ist: Neid

curiosity81 schrieb am 15.12.2017 07:38:

Insbesondere die ITler im heise-Forum, also die, welche meinen Computer zu verstehen, sind überraschenderweise am "kritischsten" gegenüber Bitcoin und Co..

Während andere ITler glauben, dass sie zu Währungs- und
Finanzexperten werden, weil sie das Blockchain-Protokoll
verinnerlicht haben.

Das Problem mit Bitcoins ist überhaupt kein IT-Problem.
Und es geht auch nicht um "Schönheit der Technologie".
Schönheit kann ich mir übers Bett hängen.

Bitcoins sind zunächst mal eine Oligarchie der Miningpools.
Nix mit "Freiheit" und "Befreiung".

Und weder die Miningpools noch die Bitcoin-Börsen unterliegen
irgendeiner Aufsicht oder Regulierung, oder haben wie die Notenbanken
einen gesetzlichen Auftrag. Schlechte Nachrichten für diejenigen, die
sonst gerne fordern, der Staat möge den Finanzmarkt an die Kette legen.
Denn Bitcoin ist ein Wildwest-Finanzmarkt, den die großen Spieler
nach Belieben manipulieren können.

Bitcoin ist als Währung kaputt, weil keine moderne Geldpolitik
möglich ist, und weil sie absichtlich die Deflation eingebaut haben.
Das finden Leute toll, die nicht verstanden haben, worum es sich
bei Deflation handelt.

Bitcoin ist als Zahlungsmittel kaputt, weil die Transaktionskosten
und die Performance nicht wettbewerbsfähig sind und auch nie
sein können.

Was bleibt, ist eine reine Luftnummer, ein Greater-Fool-Investment.
Ich bin keineswegs neidisch auf die Leute, die damit nun ihren Gewinn
machen. Ich bin auch auf Lottogewinner nicht neidisch.

Aber ich halte es für ein Wolkenkuckucksheim und für unreife Träumerei,
wenn man Bitcoins mit irgendwelchen Sprechblasen zum
Heilsbringer verklärt.

Lasst euch doch nicht veräppeln.

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