Bei der Islamophilie der Linken frage ich mich schon immer, wie das mit den anderen linken Werten zusammen geht, da der Islam so ziemlich alles negiert, was Linke als gesellschaftliche Errungenschaften ansehen und für sich teilweise reklamieren können:
Rechte Homosexueller, Feminismus, Ächtung von Sexismus - der bei uns in den subtilsten Anzeichen gesucht wird und dort ungezwungen ausgelebt werden kann, Tierschutz (Schächten), Säkularität (die kathol. Kirche wird als Feind wahrgenommen, wo ist sie schlimmer als der Islam?), Religionsfreiheit in dem Sinne von vor der Religion frei sein zu können (z.B. Ethikunterricht in der Schule statt obligatorischem Religionsunterricht, bekenntnisfreie Kindergärten), usw.
Eine Erklärung für mich, um diese Diskrepanz und Inkonsistenz von Zielen und Verhalten der Linken zu verstehen, ist es, dass es einfach nur eine Strategie ist, um die eigenen Ziele zu verfolgen, indem man so tut, sich für andere einzusetzen. Dabei ist es ein Ziel der Linken, diese Gesellschaft zu verändern, die insbesondere vom Kapitalismus geprägt wird und von den Resten der christlichen Leitkultur. Diese hat man bisher vergeblich bekämpft durchaus mit gewaltsamen Massnahmen wie dem RAF-Terror, der allerdings gescheitert ist. Der Islam nun durch seine Unangepasstheit mag als neuer nützlicher Sand im Getriebe des Systems dienen. Dabei hat man erst mal das Nahe liegende Ziel vor Augen, dieses Getriebe unbedingt zu zerstören. Ob danach tatsächlich die ersehnte bessere Gesellschaft aufbaubar wird oder etwas viel Schlechteres heraus kommt, mag momentan die Sorge nicht sein - sollte man aber anfangen zu überlegen.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (04.01.2016 16:01).