Säkularismus ist nur dann möglich, wenn tatsächlich die Religionen vom Staatswesen getrennt sind und der Staat in Unabhängigkeit davon aggieren kann. Die Religionen sind im Rahmen der Gesetze dann zulässig, jedoch sind Gesetze über den Religionsverordnungen. So sollte es sein, ist aber bezüglich der christlichen Kirchen und deren Alimentierung durch den Staat lange schon dahin. Auch der Umstand, dass die kath. Kirche Religion und zugleich erster der Botschafter und Repräsentant eines Staates ist, der sehr wohl in die politischen Systeme eingreift (siehe Umsturz Ostblock), zeigt, wie löchrig unser System ist, wie sehr es Schlagseite hat.
Nun ist der Islam da und fordert den Staat aber noch mehr heraus. Wo zieht man da nun die Grenzen, die man vorher schon gar nicht hatte? Ist es zulässig, dass fremde Staaten Milliarden ausgeben, um damit den Islam in unserem Land zu fördern? Ist es zulässig, dass diese Religiosverbände diese Förderungen und eigene Spenden nutzen, um den Einfluss ihrer Religion weiter zu erweitern? Wie kann man den Islamverbänden verweigern, was die Kirchen ja schon immer taten?
Bereits mit dem Umstand, dass andere Staaten wie Saudi-Arabien massiv Moscheen bauen lassen, Religionsgelehrte in andere Länder senden, ist eigentlich schon dieser Säkularismus tot. Hier greift religiös motiviert ein anderer Staat bei uns ein. Doch man ignoriert das, wiederum aus dem falschen Verständnis des Säkularismus, der sich ja nicht in die Religionen einmischen will.
Der Säkularismus scheitert aber grundsätzlich am Islam,da die Grundannahme seiner selbst jeden Säkularismus verneint. Es gibt im Islam keine Trennung von Kirche und Staat, die Religion definiert den Staat und den Lebensrahmen für jeden einzelnen bis hinein in das Privatleben. Darauf hat unser Säkularismus aber keine Antwort.
Die Antwort ist aber letztlich klar gegeben:
Der Staat gibt den Religionen den privaten Raum zur Religionsausübung, der öffentliche Raum ist davon frei zu halten. Nach diesem Grundsätz wären dann:
- Keine Kreuze und religiöse Symbole im öffentlichen Raum
- keine Bezahlung und Förderung von Kirchen, Kirchenbediensteten usw.
- Der Besitz der Kirchen ist offen zu legen und zu deklarieren wie bei jedem Unternehmen/Privatmann auch
- Überprüfung der Einnahmen/Ausgaben bei Anerkennung von steuermindernden Spendenbescheinigungen oder eben Verzicht darauf
- jede Länderübergreifende Einflussnahme ist unzulässig, jede von anderen Staaten kommende Einflussnahme mittels Geld, Personen usw. untersteht der Überwachung und ist zu genehmigen
- Keine Kritik an Religionen grundsätzlich in den Medien, die öffentlich sind (Staatsmedien)
- Keine Wählbarkeit von Personen, die im Diensten der Religionen stehen
Man kann hier noch vieles ergänzen. Letztlich ist aber nicht die Kritik am Islam das Problem, sondern unser fehlender Säkularismus, welches bewirkt, dass diese jeglichen Säkularismus verneinende Religion hier teils so großen Einfluss gewinnt.