Das stimmt ja: Linke und Liberale haben den Islam lange in Schutz genommen, weil sie Islamkritik als Einfallstor für generelle Ausländerfeindlichkeit sahen. Was ja stimmte und stimmt. Nur hat das lange die Entwicklung eines militanten Islamismus übersehen, den sich vor zehn Jahren noch niemand vorstellen konnte und der sich hinter einer Sprachbarriere tarnen kann. Die Linke saß da zwischen den Stühlen und sah nicht gut aus, keine Frage. Die Möglichkeit, gut auszusehen, war allerdings auch beschränkt.
Jetzt ist wohl eine Neupositionierung notwendig, spätestens seit wir mit der AKP eine dezidierte Islamistenpartei im Lande haben, die Hitlerfan Erdogan in keinem Punkt widerspricht, obwohl das in D noch gefahrlos möglich wäre. Jetzt ist der Spaß aber vorbei. Ein AKP-Verbot setzt sich auf die Agenda.
Richtig beobachtet, dass sich Rechte und Islamisten gegenseitig hochschaukeln. Wobei die Rechten effektiv nichts zur Bereinigung des Problems tun werden, denn diesem und nur diesem verdanken sie ihre Wählerstimmen. Wobei es zwischen beiden Strömungen auffällige Ähnlichkeiten gibt. Dies sind Aufstände der Sitzenbleiber und Schulabbrecher, schon rein sprachlich als solche zu erkennen. Die Versager aller Länder haben sich zusammen getan, um die Moderne zu demontieren. Und wo ist der Platz, an dem man diesem Treiben Einhalt gebieten kann? Auf der Linken. Da muss sie sich positionieren. Da kann sie punkten.
Gruß Artur