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Avatar von thewriter2009
  • thewriter2009

809 Beiträge seit 04.07.2008

Re: Alle reden von Klimaschutz, aber

Katzenbeisser schrieb am 31.08.2021 17:10:

- Die Autos werden immer grösser

Die Katze beißt sich hier in den Schwanz - man könnte schon viel erreichen, wenn die Städte für einen ordentlichen Verkehrsfluss sorgen.
Aber allein in Frankfurt hast du alle 10m eine Ampel, die selbst nachts, wenn keiner rüberwill auf rot schaltet. Natürlich verballern große Autos dann ordentlich Sprit.
Bei Tempolimits das gleiche - Tempo 30 in den Innenstädten bedeutet bei großen Kfz höheren Verbrauch, ebenfalls auf Autobahnen Tempo 100.
Es gibt nicht umsonst die Angaben (z.B. Mercedes M-Klasse, Bj. 2008):
ca. 9,6 l/100km (kombiniert)
ca. 12,8 l/100km (innerorts)
ca. 8,0 l/100km (außerorts)

--> Innerorts ist deutlich spritfressender.
Je mehr Tempo, desto weniger Sprit wird verbraucht.
Wer für ein Tempolimit aus Klimaschutzgründen pocht, der erreicht damit genau das Gegenteil.

- die Verpackungen immer aufwendiger (auch in den Biosupermärkten)

Wieviel Verpackungskartonage wird denn von Leuten gebunkert, wenn sie mal Pakete versenden wollen? Die meisten werfen ihre Pakete in den Papiermüll und wenn sie mal was verschicken wollen, kaufen sie für 2,99 EUR ein DHL-Packset.

- Werbung im Netz immer datenintesiver

Eine Welt ohne Werbung wird es nicht geben. Man kann auf Papier einsparen, aber dann verlagert sie sich. Ohne Aufmerksamkeit für etwas kann man einpacken.

- es werden immer mehr Bullshit Videos hochgeladen

Eigentlich könnten wir dann den Breitbandausbau stoppen ;-) .

- immer mehr To- Go Plastik- Geraffel

Hand auf's Herz - haben Sie ihr Metalbesteck dabei, wenn sie ihre Asia-Nudeln am Hauptbahnhof kaufen?

- es gibt immer mehr klimaschädliche Schottergärten

Die sind nicht wirklich das Problem, der grüne Rasen ist es.

Am besten: Verwilderte Wiese - sie nimmt am meisten Wasser auf uns lässt es nach und nach ins Grundwasser durch.

Danach: Schotter und Kieselgärten. Sie sind für die Biodiversifikation zwar nicht besonders gut, aber sie sind sehr wasserdurchlässig und Wasser sickert schneller ins Grundwasser durch.

Schlecht: Gewöhnlicher Zierrasen. Durch sein dichtes Wurzelgeflecht wird kaum Wasser durchgelassen und reiner grüner Rasen bietet ebenfalls Bienen, Hummeln & Co. nichts bzw. genau so wenig wie Schotter.
Wie wasserundurchlässig Zierrasen ist, kann man beobachten, wenn man drauf ein Kinderplanschbecken auskippt oder in Bundesliga-Stadien nach einem normalen Regen mal wieder mit Schneeschiebern die Wassermassen beseitigt werden müssen.
Zierrasen müsste man eigentlich als versiegelte Fläche werten.

Aber verwilderte Wiese will ja niemand haben. Ist wie mit dem Reserve-Pappkarton im Haus, das stört alles nur den optischen Eindruck.

- die Handys werden immer noch nach spätestens 2 Jahren ansrangiert

Vor allem durch Maßnahmen der Politik. Selbst die Corona-Warnapp lief ja nicht mal auf alten Handys. Egal ob ISDN-Austausch, analoger SAT-Empfang, DVB-T, usw. - hier wurden Millionen und Abermillionen an funktionsfähigen Geräten einfach auf den Müll geworfen.
Meine alten Teledat X120 hätte noch bis ins Jahr 2050 gehalten.
Vor allem konnte man damit schon vor 20 Jahren wunderbar Mehrwertdiensterufnummern schon im Gerät sperren.

- Geräte werden immer mehr reperaturunfreundlicher.

Schuld der Verbraucher oder der Politik? Eine einfache EU-Verordnung, dass Geräte verschraubt statt verklebt sein müssen und verklebte Produkte entweder mit sehr hohen Einfuhrabgaben belegt werden oder idealerweise gar nicht mehr zugelassen werden, das wäre eine Maßnahme. Politisch aber gar nicht gewollt.
Geplante Obsoleszenz ist ein Schlüssel-Motor unserer Wirtschaft.

- für immer mehr Mist gibt es Apps, die den Traffic aufblähen (auch bei Bioprodukten) ...

Leider aber kaum gute Universal-Apps, die wirklich was können.
Apps halte ich nicht für das Problem. Informationen müssen von A nach B.

Und das liegt keineswegs ausschliesslich an den "älteren weißen Männern"

Wenn ich mir die gigantischen Müllberge allein in Indien anschaue, dann frage ich mich schon, was wir in Deutschland ausrichten können?
Aber effiziente Müllverbrennungsanlagen und Sortieranlagen denen per Weltbankkredit zu fördern, scheint nicht gewollt zu sein.
Stattdessen exportieren wir selbst unseren Müll dorthin.
Die USA kommen schonungslos damit durch, dass sie ihren Müll einfach verbuddeln (allein vor New York liegen Millionen an Kubikmetern Müll im Erdreich) oder ins Meer verklappen (im Pazifik treibt ein Müllteppich so groß wie die Länder Hessen und Rheinland-Pfalz zusammen!).

Ich sage mir: Wenn eine Änderung an den wichtigen Stellschrauben politisch gar nicht gewollt sind, dann sind die falschen Personen am Ruder oder das Problem ist gar nicht so schlimm, wie immer dargestellt.
Denn wenn sich was ändert, dann trifft es immer auch die eigene Bequemlichkeit.
Das wollen aber paradoxerweise viele typische Grünenwähler nicht.

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