Zunächsteinmal handelt sich um ein Framing. "Rechtsextrem" heisst heute so viel wie "ungenießbar" - da hat jede Zeit und jedes Regime ein Modewort für das "was gar nicht geht".
Andererseits gibt es eine Bedeutung des Wortes im engeren politisch-kulturellen Sinne, welche der Mainstream aber zu verwischen versucht (daher die Verwirrung): Wenn Steinmeier und Konsorten sich heute gegen "rechts" positionieren, aber gleichzeitig versuchen, die Ukraine welche der Wehrmacht durch die Lappen gegangen ist doch noch an den eigenen Machtbereich zu binden, dann sollte klar sein das ihr "Kampf gegen rechts" eine Alibihandlung ist, um sich wegen der geopolitischen Ambitionen nicht dem N-Vorwurf auszusetzen. Das gilt für große Teile des deutschen und eurozentrischen Mainstreams.
Wenn Spahn heute als Gesundheitsminister Humanressourcen aus dem Kosovo organisiert, dann soll man sich nicht wundern wenn er er morgen als Verteidigungsminister die Bundeswehr dazu einsetzt diese Ressourcen -einst durch Schröder/Scharping/Fischers Krieg (1999) erkämpft - zu verteidigen. Als "rechts" gelten die genannten alle nicht, obwohl beide Weltkriege zu genau diesen Zwecken geführt worden sind: Land & Humanressourcen. Heute umgibt man sich mit dem liberalen Mäntelchen "weltoffen & bund" und greift trotzdem dieselben an wie die deutschnationalen Altforderen.