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mehr als 1000 Beiträge seit 25.11.2001

Regeln

jaho schrieb am 18. Oktober 2004 12:58

> cstamitz schrieb am 18. Oktober 2004 12:52

> Das tönt für mich genau wie: Ausländer raus. Wer sich nicht anpassen
> will, soll abziehen. Es tönt auch nach: Wer nicht für uns ist, ist
> gegen uns.
> Es gibt weiter universale Begriffe wie Menschwürde. Es geht _nicht_
> umd die Anpassung an _eigene_ Vorstellungen.

Ganz und gar nicht. Es geht um die spiessige Haltung einer Community
seine eigenen Regeln aufzwingen zu wollen. Der Unterschied zwischen
der Gesellschaft und einem Netzforum ist: Hier macht man das so,
Verkehrssitte. Wenn du in deinem Webforum das anders machst, ist das
deine Sache. Die Gesellschaft ist aber allumfassend, hier hat jeder
ein Recht dabei zu sein und nicht aufgrund der Hautfarbe etc.
ausgegrenzt zu werden.

Deine Argumentation: Aus Rücksichtsnahme auf Universalia müssen
bestimmte Leute ausgegrenzt werden.

Der Punkt ist: Wenn Leute von aussen (oder aufgrund abstrakt
abgehobener zu definierender Konzepte wie Menschenwürde) etwas
regeln, wenn Eltern ihren Kindern sagen wie sie sich in der Disko
verhalten sollen, wenn die Oma für den Enkel Klamotten kauft etc,
kommt nie was gutes bei raus. Eben so müssen staatliche eingriffe in
die Freiheit unterbleiben.


> Man kann alles kleinreden. Aber warum sollte man denn das tun? Wem
> hilft dieses Argument von Dir, alle bisher hier gesagten Argumente?

Wo ist die Bedrohung - wenn nicht durch diejenigen die hier Eingriffe
gegen bestimmtes Nutzerverhalten fordern, warum drehst du die
Beweislast um?

> Man könnte das auch Anarchie nennen.

Anarchie heisst vielleicht Abwesenheit von Herrschaft. Das ist wohl
richtig: Nur gibt es natürlich überhaupt keine Herrschaft in einem
pluralen Kommunikationsmedium, wenn nicht durch Nutzerausschluss und
Inhaltsregulierung. Wie "anarchisch" ist eine Telefonkonferenz?

Alles interessante Fragen, man verstehe nur: Das Internet ist kein
Herrschaftsraum, es geht nicht um Repräsentation und Konsensbildung.

> Nur leider fällt dabei die Bildung des mündigen Bürgers unter den
> Tisch. Du erkennst den Widerspruch Deiner Argumentationskette?

Der mündige Bürger ist derjenige, der Agitation bewerten und erkennen
kann, der sich seine eigene Meinugn bildet, der sich vielleicht mal
idelogisch hat verleiten lassen in die eine und die andere Richtung,
der weltanschaulich gebrochen statt verfestigt ist.

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