Es ist so seltsam:
1)
Da werden für ein paar Millionen Euro aus irgendeinem Topf rund 250 Bäume im Stadtgebiet gepflanzt. Kostet rund 5.000 Euro pro Baum inkl. Startpflege über 2 - 4 Jahre.
Meist in Anwohnerstraßen. Die jeweils 7 Meter Parkplatzfläche... sei´s mal drum.
Begründet wird dies mit besserem Mikroklima. Soweit nachvollziehbar, denn entsiegelte Flächen mit schattenspendenden Bäumen sind meistens gut. Zumindest wenn man vom Laubbläsereinsatz absieht (Horst Evers lässt grüßen).
Die Standorte würden nach einem Klima-Atlas ausgewählt. Der steht als Geo-Infosystem im Netz. Interessant wird dann aber, dass nicht vorrangig die besonders "roten" Gebiete bepflanzt werden, sondern in der Nähe die (wind)offeneren, breiteren Straßen. Vermutlich, weil die viel aufheizenden Asphalt haben.
2) Zugleich werden in der Stadt selbst und dort, wo der Wind meist reinkommt, alte, marode Flachbauten abgerissen. Dort entstehen bisweilen große Freiflächen.
Ideal für Wiese, Park oder viele Bäume. Die Bäume würden den Wind ein wenig bremsen (Sturmböen etc.) und zugleich die Luft an heißen Tagen abkühlen.
Aber man denke nicht, dass diese Steilvorlage genutzt würde:
Verdichtung muss es sein. Fünf- bis achtstöckige Bauten sind geplant. Wenn deren Dach begrünt oder mit PV bzw. Solarthermie bestückt würde, fein - hilft aber nicht so sehr wie ein ordentliches Stück Grün. Das könnte CO2 binden, den Sommer entschärfen, Sauerstoff reinbringen und schön aussehen. Kostet auf diesen Flächen "pro Baum" sicher weniger als 5.000 Euro.
Platz für Neubauten gibt es genug, auch dort, wo sie keine ideale Stelle für ein Wäldchen besetzen. Und wenn diese Flächen nicht mehr zur Bebauung verfügbar sind, werden die anderen Stellen halt interessanter und bringen ihr Geld ein.
Nichts spricht gegen 1. Nur wäre 2 viel, viel effektiver.
Oder habe ich einen falschen Blick auf das ganze?