Jahrhundertelang galt in Frankreich: Innenpolitische Probleme? Herrschaftsfestigung des Regenten? Wir überfallen den Süden oder Osten! Nichts eint besser als ein gewonnener Krieg.
Und es wurde praktisch nur außerhalb Frankreichs durch Frankreich Krieg geführt (und mit französischem Selbstverständnis natürlich gewonnen), die Erweiterung des Staatsgebietes mit kriegerischen Mitteln war eine typisch französische Sache (deswegen waren die auch sauer über 1866, als sie leer ausgingen).
Der Versuch, 70 die Mittel und Wege der Vergangenheit zu nutzen und wie gewohnt als Sieger (zumindest aber ungeschoren rauszukommen) ging fürchterlich schief. Plötzlich stand der Feind tief im Land und hatte auch noch gesiegt. Das kratzt natürlich am nationalem Sebstverständnis. Die guten alten Zeiten waren vorbei, zerstört vom Boche. Das verzieh man dem 2 Generationen nicht.
btw: daß es der letzte der Kabinettskriege war läßt sich auch an den früheren Kriegen sehen: Im früherem traditionellem Krieg hatte der verloren, dessen Hauptstadt eingenommen worden war. Das waren die Gebräuche der kriegerischen Politik. Die galten nun nicht mehr.