Also die Anzahl Toten der Gegenseite ausdrücklich zu begrenzen schließt nur gerade aus, dass es sich hierbei um Völkermord geht.
Naja, zwischen dem was angesagt wird um seinen Angriff zu rechtfertigen und dem was wirklich geschieht liegt eine grosse Spanne.
Da sich die Ostukrainer sicherlich nicht kampflos ergeben hätten wären die Toten mindestenz das hundertfache ohne die Kolateralschaden in der Zivilbevölkerung.Das wäre dann eine Kriegshandlung, bei der sich zwei Seiten gegenseitig bekämpfen. Auch das ist eben kein Völkermord. Diese Argumentation passt halt einfach nicht, egal wie sehr man die Definition dafür verbiegt.
Da sich diese militärische Handlung nur gegen Prorussen (Slawen) von Seiten westlicher Ukrainer handelt kann man es sicher als Genozid bezeichnen.
Nach der selben verqueren Logik begeht Russland in der Ukraine gerade Völkermord, weil sich ihre Angriffe ausschließlich gegen Ukrainer richten. Der Fehlschluss ist in beiden Fällen, dass der Begriff des Völkermords sich nicht auf militärische Kämpfer erstreckt.
Das Verbot der russischen Sprache und der russophilen Sender geht in die gleiche Richtung.
Nein, beim Begriff "Völkermord" geht es ausschließlich um das gezielte Auslöschen von Menschen einer bestimmten Gruppe. Das Verdrängen oder Auslöschen von einer Kultur kann man durchaus kritisieren, es hat aber mit dem Begriff "Völkermord" nichts zu tun.
Und die Prorussen haben nicht die Westukraine gekämpft, sondern sich gegen die westukrainische ATO gewehrt.
Vielleicht gibt's hier eine Sprachbarriere, aber das deutsche Wort "bekämpfen" bezieht sich militärisch sowohl auf Angriff als auch auf Verteidigung, umfasst also beide Seiten eines bewaffneten Konflikts.