Wenn Sie das unbedingt ignorieren wollen, bitte sehr. Das ist Ihr Meinungsbildungsprozess, nicht meiner.
Und es lässt sich ja im weiteren Verlauf auch erkennen, dass seine Vorgaben berücksichtigt wurden. Auch hat er weiter beratenden Einfluss gehabt und bis kurz vor seinem Tod 2017 gelehrt und in den Jahren 2007 und 2012 weitere Bücher veröffentlicht. Auch andere Veröffentlichungen und Aussagen aus jüngeren Tagen und anderen Quellen passen gut dazu. Die Ukraine ist einer der geopolitischen Dreh- und Angelpunkte, immer noch. Wir sehen doch, welcher globale Einfluss daraus die ganze Zeit hervorgeht. Und Putin bestätigt ja aktuell, wie wichtig die Ukraine für Russland ist.
Aber wie gesagt: das ist Ihr Meinungsbildungsprozess. Sie dürfen ignorieren, was Sie möchten.
Brzeziński betonte im Februar 2014, „ohne die Ukraine könne Russland nie wieder Supermacht werden. Erst in diesem Kontext wird der erbitterte politische Kampf Russlands um die Ukraine verständlich.“
Am 3. März 2014, zwischen der Absetzung Wiktor Janukowytschs und dem Krim-Referendum, verfasste Brzeziński einen Gastkommentar für die Washington Post: „Was ist zu tun? Putins Aggression in der Ukraine braucht eine Antwort“. Er verglich Putins „gangsterhafte Taktik“ und „kaum getarnte Invasion“ der Krim mit Adolf Hitlers Besetzung des Sudetenlands 1938 und charakterisierte Putin als einen Cartoon-Mussolini, er hielt aber kurz davor zurück, einen Kriegseintritt der USA zu empfehlen. Stattdessen empfahl er, die NATO solle in Hochalarm versetzt werden und „Kalkulationsfehler verhüten“. Andererseits stellte er ausdrücklich fest, Russland müsse versichert werden, dass der Westen die Ukraine nicht in die NATO hineinziehen oder gegen Russland einstimmen wolle. (“The West should reassure Russia that it is not seeking to draw Ukraine into NATO or to turn it against Russia.”)
Der Mann war noch nicht mal Hardliner.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (24.02.2022 12:30).