Der Fehler war, die Atomwaffen abzugeben und auf irgendwelche "Garantien" aus dem Mund eines KGB-Agenten zu vertrauen. Es geht doch längst nicht mehr um den Dombass oder die NATO-Erweiterung, das waren alles Vorwände. Es geht nach Putins Worten um eine "Entnazifizierung" der Ukraine, also die Installation einer Marionettenregierung in Kiew. Bei den Amerikanern hieß das "Regime Change". Das eigentliche Angriffsziel ist die Demokratie in der Ukraine und die Ukraine als selbstständige Nation.
In Deutschland leben kaum noch Menschen, die einen Krieg erlebt haben, das ist für uns etwas, was im Fernsehen passiert. Bis heute morgen war "die Russen kommen" ein Witz aus einem Werner-Comic. So sind wir alle sozialisiert - Russenangst ist etwas für alte Leute, über die man sich lustig macht. Das ändert sich jetzt. Schließlich gehörte auch mal ein Teil Deutschlands zum russischen Machtbereich, es dürfte kein Problem sein, daraus Ansprüche abzuleiten. Als Ausgleich für den durch Nazideutschland verursachten Schaden zum Beispiel.
Putin wird erst stoppen, wenn Russland militärisch besiegt und seine Militärmacht zerschlagen ist. Mit Russland, so wie es heute ist, gibt es Sicherheit nur noch durch eigene Stärke, da dauert jeder Frieden immer nur bis zum nächsten gebrochenen Abkommen. Das Konzept, das uns die längste Friedensperiode unserer Geschichte beschert hat, die Bewahrung des Friedens durch von allen akzeptierte Regeln, funktioniert nicht mehr. Für Deutschland heißt das: aufrüsten, auch nuklear und den Handel mit Russland komplett abbrechen, was immer das kostet.