Ich habe hier im Forum schon unzählige Kommentare verfasst. Viele auch zu ökonomischen Themen. Nach der Lektüre des Hobsbawm-Interviews sehe ich eine fast hundertprozentige Übereinstimmung mit meiner Wirklichkeitswahrnehmung. Die Finanzkrise '08 wurde nicht gelöst, sondern verschleppt. Da die eingespeisten Fiat-Geldunsummen sehr vorwiegend in den Finanzsektor flossen, ergab das Brechen aller monetaristischen Regeln keine Inflation. Doch im Rahmen der Pandemiebekämpfung änderte sich das. Einerseits floss ein weit grösserer Teil des Geldes direkt in den Konsum, andererseits wurden die Lieferketten durch das stop and go der Lockdowns nachhaltig gestört und auch das Konsumverhalten wurde arrhythmisch. Auftritt Inflation.
Nun stecken die Zentralbanken in der ultimativen Klemme. Wenn sie die Zinssätze normalisieren, kommt es aufgrund von Zombieunternehmen und Schuldenbergen zum Crash. Wenn nicht wegen des durch Inflation ausgelösten Kaufkraftverlustes. Die Nachspielzeit des aktuellen grossen kapitalistischen Zyklus neigt sich dem Ende zu. Und da kommt, was Hobsbawm sagt - der grosse Vernichter, der Krieg. Dass er nicht schon früher gekommen ist, hängt auch mit dem Bewusstsein für die Macht heutiger Überwaffen zusammen. Nun treibt aber dennoch alles in die fatale Richtung, denn die Motivation ist stark.
Der zum Feind Auserkorene sollte den Startschuss geben. Dafür hat man gearbeitet, das ist nun geschehen.