mit den Folgen der neoliberalen Politik von Putin's Vorgänger. Aussichtsreiche Projekte in der Luftfahrt und der Elektronik wurden durch den Vorgänger nicht gefördert. Man kaufte lieber ein, was es auf dem Weltmarkt gab. So ging viel technisches Know-how verloren. Nun muss Russland quasi die zivile Luftfahrt von Grund auf neu gestalten. Die Schritte scheinen klein, sind jedoch in der Bedeutung massiv. Wenn die ersten Flugzeuge moderner Technologie fertig sind, werden diese für Kunden in der dritten Welt wie gerufen kommen. Diese Flugzeuge sind unabhängig, niemand stoppt diese durch Sanktionen. Die dritte Welt ist dadurch weniger erpressbar. Und gleichzeitig wird die Kundschaft für Airbus und Boeing kleiner.
Wer denkt, das Russland keine Leistungsfähige Elektronik-Industrie hat tauscht sich auch hier. Die Elektronik-Industrie ist genauso Leistungsfähig wie in West-Europa. Was in West- und Ost-Europa fehlt sind eigenständige Prozessor-Chip-Produzenten. Russland hat den Vorteil, das es sich von China die Technologie ausleihen kann.
Vor kurzem hat Russland sich von dem schmerzlichen Bologna-System der Hochschul-Ausbildung getrennt und somit Grundlage für ein leistungsfähigeres Ausbildungssystem geschaffen. Das Bologna-System hat aus meiner Sicht nicht zur Steigerung der Qualität der Hochschulausbildung bei getragen, auch und erst Recht nicht in Deutschland. Was soll gutes herauskommen, wenn man sich auf den kleinsten gemeinsamen Nenner einigt? Durch den Ausstieg aus Bologna-System schafft Russland gute Voraussetzungen für eine Aufholjagd bei der Technologie.
Ehe wir es vergessen, Russland hat auch bei der Micro-Elektronik die Chip-Hersteller in der Hand. Mehr als dreißig Prozent der unbedingt für die Produktion benötigten Gase kommt aus Russland. Da wird sich in Zukunft etwas tun. Zumal sich Russland anschickt, auch Odessa einzunehmen.