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  • teutolith

mehr als 1000 Beiträge seit 25.03.2014

Maximal unehrlich

Die Unterstützer des Wagenknecht-Schwarzer-Pamphlets und ähnlicher Aufrufe sind meiner Meinung nach durch und durch unehrlich. Hier kommt die Begründung:

Oberflächlich betrachtet ist das ein Aufruf zu Verhandlungen. Wer kann bei diesem barbarischen Krieg schon gegen Verhandlungen sein? Nur profitgierige Waffenhersteller und blutrünstige Bellizisten, ist doch klar. Wenn man allerdings genauer hinsieht, ergibt sich ein ganz anderes Bild. Gefordert werden nicht einfach nur Verhandlungen, gefordert wird eine Einstellung der westlichen Unterstützung für die Ukraine, öfters auch die Beendigung des "Wirtschaftskrieges"gegen Rußland, sprich die Einstellung der Sanktionen. Schwarzer und Wagenknecht schreiben sogar explizit, daß sie auf Putin und Selenskyi keinen Einfluß haben und sich deshalb an Scholz wenden.

Scholz kann weder für die Ukraine noch über die Ukraine verhandeln. Scholz kann nur weitere Unterstützung des Westens verhindern. Auch wenn es nicht ausgesprochen wird, kommt das "Manifest" einer Aufforderung an den Westen gleich, die Ukraine im Stich zu lassen, um sie zur Kapitulation zu zwingen. Das wissen die "Pazifisten" auch ganz genau. Denn es ist exakt die Geschichte, die sie über den Johnson-Besuch in Kiew erzählen: Johnson hätte Selenskyi unter Druck gesetzt, weiterzukämpfen, indem er mit einem Ende der militärischen Unterstützung gedroht hätte, falls Selenskyi die Verhandlungen nicht beendet. Die Drohung mit der Einstellung der westlichen Militärhilfe hätte also einen Kompromißfrieden verhindert und Selenskyi gezwungen, sich zwischen Weiterkämpfen und Untergang zu entscheiden.

Obwohl sie also ganz genau wissen, wozu es führt, fordern "Pazifisten" genau das von Scholz: die Ukraine nicht länger zu unterstützen. Das ist kein Kompromißfrieden, das ist die ukrainische Kapitulation. Auch wenn sie es niemals offen aussprechen, verlogen, wie sie sind. Das zeigt sich auch daran, daß sie die logische Folge nicht erwähnen, die dieser Verrat an den Ukrainern hätte. Wenn die Ukrainer erstmal in einer hoffnungslos unterlegenen Lage wären, wer bitte würde dann erwarten, daß die Russen ihrerseits die Waffen niederlegen? Das genaue Gegenteil wäre der Fall, die Russen würden wieder auf Kiew marschieren, um Selenskyi zu ermorden und eine ihrer Marionetten einzusetzen, und jeder mit ein oder zwei gesunden Hirnzellen weiß das.

Eine Einstellung der westlichen Hilfe für die Ukrainer würde den Krieg nicht beenden. Ganz im Gegenteil, der Krieg würde sich auf das gesamte Gebiet der Ukraine ausweiten, weitere Millionen Menschen vertreiben, hunderttausende töten, ganze Landstriche verwüsten. Und er würde nicht in einen Frieden münden, sondern in einen "Russki Mir", eine stalinistische Folterhölle, für Jahre, wenn nicht Jahrzehnte. Wer so etwas fordert, ist der wahre Kriegstreiber, der wahre Bellizist, der wahre Menschenfeind.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (16.02.2023 13:10).

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