1. Die Globalisierung, wie wir sie bisher kannten, wird und muss zu Ende gehen. Die EU ist groß genug um verlangen zu können, dass Industriegüter die hier verkauft, auch hier produziert werden. Man sollte daher Deutschland nicht alleine betrachten.
Der Euro war der Vorgriff auf die Vereinigten Staaten von Europa. Das impliziert einen Ausgleich der industriellen Leistungsfähigkeit, wie das innerhalb Deutschlands mit dem Länderfinanzausgleich vorgenommen wird. Das plant auch die EU (ich suche die Links dazu jetzt nicht raus). Vorteile durch höhere Produktion = höhere Angaben an die EU.
2. Wettbewerbsfähigkeit ist ein Begriff der auf Unternehmen angewendet wird. Ist ein Unternehmen wettbewerbsfähiger als seine Konkurrenz, dann verschwindet diese. Unter Staaten kann es diese Wettbewerbsfähigkeit nicht geben, Staaten gehen nicht unter bzw. dürfen es nicht.
Produziert eine Volkswirtschaft viel und wird dies gerne von anderen Staaten gekauft, dann pumpt das viel Fremdwährung ins Inland. Kauft man davon keine ausländischen Güter, dann wird die Auslandswährung solange im Wert absacken und damit die eigene Währung verteuern, dass der Handel in einem System der freien Wechselkurse und der voll konvertierbaren Währungen zum Ausgleich kommt. Die "Wettbewerbsfähigkeit" nutzt dann nichts mehr.
Das geht auch dem Mainstream nicht in die Birnen rein. Der Wechselkursmechanismus gleicht Vorteile wie z.B. niedrigere Löhne komplett aus. Der Hinweis auf niedrige Löhne in China dient also nur dazu, die Arbeitnehmer dazu zu bringen die Lohnforderungen moderat zu halten.
3. Der Hinweis die Kreditaufnahmen des Staates heute würden die zukünftigen Generationen belasten, ist die Übernahme des größten Quatsches den man aus makroökonomischer Sicht erzählen kann. Man sollte mal die jungen Leute fragen, was ihnen lieber ist: Schulden in der Zukunft, oder heute Arbeitslosigkeit und eine zum Himmel schreiende Unterfinanzierung des öffentlichen Sektors.
Im Übrigen sind die Zeiten auch für Deutschland vorbei, in denen man die staatliche Verschuldung zurück führen kann. Das muss man auch nicht, wenn die EZB dafür sorgt, dass die Zinsen für die Staatsanleihen (wie schonmal) bei null Prozent liegen und der Nennwert der Anleihen bei Fälligkeit durch die Ausgabe von neuen Anleihen revolviert werden.