"Das eigentliche Problem ist die Zunahme der Macht der Unternehmen und der Rückgang der Macht der Arbeitnehmer in den letzten 40 Jahren. Wenn wir nicht gegen dieses wachsende Ungleichgewicht vorgehen, werden die Unternehmen weiterhin die Gewinne der Wirtschaft in die Taschen ihrer Vorstandsvorsitzenden und Aktionäre abzweigen, während die amerikanischen Normalbürger über den Tisch gezogen werden."
Absolut richtig. Wobei das natürlich auch für die EU gilt, denn wir übernehmen ja mit einigem Abstand vieles aus dem amerikanischen System.
Die Frage ist, was soll man noch dagegen machen? Kritisiert man irgendetwas, ist man direkt ein Reichsbürger, "Querdenker" oder direkt ein Nazi. Und da muss es nicht mal um Sachen wie Corona oder Globale Erwärmung gehen, dieses Mundtotmachen im von uns geschaffenen "sozialen" Panoptikum, nun, in unserer "Post Privacy" Gesellschaft, das klappt mittlerweile auch wenn jemand nur minimal vom allgemeinen Konsens abweicht. Dazu kommt die Lethargie die sich ausgebreitet hat, denn für gerechte Entlohnung oder Arbeitnehmerrechte geht kaum jemand mehr auf die Straße wogegen die Motivation gegen Nazis, Atomkraft oder dergleichen auf die Straße zu gehen weiterhin hoch ist.
Abschließend noch ein absolut banales Beispiel, wie der Verbraucher von Unternehmen abgezockt wird: Geröstete und gesalzene Erdnüsse.
Der Einkaufspreis von einer Tonne Erdnüsse lag die letzten Jahrzehnte bei etwa tausend Dollar 2003, 2007 bei 1100 Dollar, 2008 dann mal bei 1800 Dollar, 2012 bei 2500 Dollar, 2014 bei 1200, 2018 etwa auch bei 1200 und jetzt kommt es, im April 2022 bei nur 1400 Dollar.
Der Produktpreis für eine Dose geröstete und gesalzene Erdnüsse ist in diesem Zeitraum von 39 Cent auf einen Euro gestiegen (Noname Eigenprodukte, Aldi/Lidl). Während sich der Preis für dieses Produkt also mehr als verdoppelt hat, ist der Einkaufspreis für die Rohware nur minimal angestiegen. Alleine mit höheren Lohnkosten und höheren Energiepreisen lässt sich dieser massive Preisanstieg des Fertigprodukts kaum erklären, denn die Fertigung erfolgt hochautomatisiert und Energie für Unternehmen, speziell Strom, war bis zuletzt mit 6 bis 8 Cent noch relativ preisgünstig.
Die einzige halbwegs vernünftige Erklärung ist also, dass Hersteller von gerösteten Erdnüssen an ihrem Produkt mehr verdienen als sie dies einige Jahre zuvor getan haben. 2016 lag der Preis pro Dose übrigens noch bei 49 Cent, von 2003 bis 2016 also ein Anstieg von 39 auf 49 Cent pro Dose. Dagegen sehen wir jetzt 100% Preisaufschlag beim Endprodukt bei fast unverändertem Einkaufspreis und das innerhalb von nur 6 Jahren.
Ich habe die Befürchtung dass sich der Trend zu Megaunternehmen leider fortsetzen und die Politik da nicht einschreiten wird.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (20.06.2022 10:52).