...aber nicht ganz aus der Welt gegriffen!
Denn die Friedensbewegung bleibt nach wie vor Fragen -seit ihrem Bestehen- schuldig!
Und dabei gibt es für mich überhaupt gar keine Diskussion darüber, über ihr Anliegen und ihr Ziel... ...den weltweiten Frieden!
Aber eine Friedensbewegung, die tendentiell auch Bedingungen an den Weltfrieden stellt, hat zwar hehre Ziele, aber gleichzeitig auch konsequenterweise ein Problem mit dem weltweiten Konsens.
Ich habe in den 70ern nicht verstanden, mit welcher Begründung sich Maoisten zielführend der Friedensbewegung verschreiben konnten...
In den 80ern -zur Hochzeit der Ostermärsche- war das noch am glaubwürdigsten, weil der Protest gegen den Nato-doppelbeschluss konkret gerechtfertigt war, aber... warum hat man sich damals auf den Beschluss fokussiert und nicht gleichzeitig auch das Rüsten der SU gleichermaßen angeprangert?
In den nächsten 20 Jahren gingen immer weniger Leute zu den Ostermärschen, denn es ja gut aus für den Frieden (zumindest in Europa!)
Aber immer überwiegend mit dem Anspruch von linken Gedanken und dem daraus resultierenden Sowjet/RU-sympathien, selbst dann noch, als spätestens ab 2010 in RU zunehmend der Kommunismus durch Autokratie/Korruption bis hin zum Faschismus ersetzt wurde.
Wo hat sich der Teilnehmer der Ostermärsche in den letzten 50 Jahren denn jemals deutlich dazu geäußert/Gedanken gemacht, was er persönlich als Linker gegen den Weltfrieden eintauschen will?
Nur eine "tägliche Handvoll Reis", im Tausch gegen den Weltfrieden? Ne, da waren dann der Volvo (keinesfalls BMW/Mercedes!!!), das persönliche Einkommen und das Eigenheim am Ende doch wichtiger, oder?
Und jetzt spitzt sich das Ganze zu:
Keine Waffenlieferungen an die Ukraine, weil Frieden! Friedensschluss mit Putin als Kompromiss!
Ist das nicht zutiefst zynisch als Forderung eines Altlinken und langjährigen Ostermarschgängers mit Volvo in der Garage und Eigenheim, angesichts des z.B. erschossenen Zivilisten der in Butscha unter seinem Fahrrad liegt?
Ich wusste gar nicht, dass ukrainische und syrische Flüchtlinge einen alternativen Ostermarsch für den Frieden initiiert haben. Aber ist er nicht viel glaubwürdiger, für einen Friedensaktivisten, der auch für die Menschenrechte und den Glauben an Demokratie, Frieden und Freiheit der akut Betroffenen einsteht?
Ja, ich glaube Habeck hat Recht, wenn er sagt, dass gerade nicht die Zeit der Pazifisten ist... ...solange sie sich weiter konsequent weigern, zu formulieren/kar zu haben, was SIE konkret für den Weltfrieden eintauschen würden...