Re: Irgendwann ist Schluß mit der Subventionitis.

Okay, also ich bring mal ein paar Feststellungen ins Spiel.

1. Beim Güterverkehr auf der Straße kann man davon ausgehen, dass nahezu jeder LKW mit Diesel fährt. Gas-LKW sind bereits nur ein Bruchteil in der Flotte. Völlig vernachlässigbar sind Elektro-LKW: die Anschaffungskosten sind zu groß, die Ladezeiten zu lang, die Reichweiten im Lastbetrieb zu gering. Und Oberleitungs-LKW will man nicht machen, aus Gründen.

2. Beim Güterverkehr auf der Schiene kann man bereits davon ausgehen, dass ein Teil der Strecken elektrifiziert sind und damit eine E-Lok als Zugmaschine verwendet werden kann. Selbst wenn pro Güter-Tonne der Treibstoffverbrauch identisch wäre - wenn bereits 50% der Güterstrecken elektrisch gefahren werden können, ist unterm Strich der Treibstoffverbrauch halbiert.

3. Es ist aber anzunehmen, dass pro bewegte Tonne Güter weniger Treibstoffverbrauch beim Schienenverkehr anfällt, u.a. weil, geeignete Infrastruktur vorausgesetzt, ein Güterzug nicht Stop'n'Go an jeder Baustelle fahren muss. Konventioneller automobiler Verkehr ist vor allen Dingen deshalb ineffizient, weil immerzu beschleunigt und gebremst wird: Rekuperation ist nicht möglich, verbremster Treibstoff ist halt fort. Und LKW sind konventionell getrieben.

So. Lange Rede kurzer Sinn: würde unser Staat seine hoheitlichen Aufgaben mit hinreichender Ernsthaftigkeit verfolgen, müssten eigentlich Ost-West-Trassen vollelektrifiziert für den Güterverkehr exklusiv aufgestellt werden. Das kann gern auch landschaftsschonend größtenteils unterirdisch passieren, gekapselt von allen Störfaktoren. Dann kann man die Züge mit 250km/h durchfahren lassen und 'ne Güterfahrt von Polen nach Frankreich dauert dann halt nur noch ein paar Stunden statt Tagen. Umweltfreundlich wird's dann, wenn ein Teil des Stroms aus regenerativen Quellen stammt, z.B. Wasserkraft.

Ja, das kostet Geld. Infrastrukturmaßnahmen sind halt teuer. Aber notwendig, wenn wir Wirtschaftsstandort bleiben wollen. Und lieber gebe ich Steuermilliarden aus für Infrastruktur, von der meine Kinder noch was haben, statt für ziellose und ergebnisfreie Projekte oder gar Kriegsgerät.